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Vanessa Carlton: A Thousand Miles
Das ist die geläufigste aller amerikanischen Mainstream-Popmusiken, dieses so virtuos dahinperlende Pianospiel, die rasant-melodischen Läufe, souverän von effektvollen Streichern pariert. So, wie es Musicals schon immer und Billy Joel in den 70ern machte. Aber Musicals sind out und Billy Joel ist krank. Gut, dass dieser Twen aus Pennsylvania gerade mit ihrer Debütsingle fertig war. „A Thousand Miles“ klingt wie für den weitläufigen Konzertsaal gemacht, die musikalischen Ausschmückungen sind stimmig bis in letzte Tönchen und bedienen geschickt die Emotionen des Pathos zwischen zart und kraftvoll. Miss Vanessa, im Video ein Lipgloss-Mädchen am großen Flügel in der großen Stadt, entpuppt sich als Mischung aus Alanis Morissette und Fiona Apple mit einem Schuss Britney Spears’scher heiserer Unschulds-Erotik.

Vanessa Carlton: A Thousand MilesDas ist die geläufigste aller amerikanischen Mainstream-Popmusiken, dieses so virtuos dahinperlende Pianospiel, die rasant-melodischen Läufe, souverän von effektvollen Streichern pariert. So, wie es Musicals schon immer und Billy Joel in den 70ern machte. Aber Musicals sind out und Billy Joel ist krank. Gut, dass dieser Twen aus Pennsylvania gerade mit ihrer Debütsingle fertig war. „A Thousand Miles“ klingt wie für den weitläufigen Konzertsaal gemacht, die musikalischen Ausschmückungen sind stimmig bis in letzte Tönchen und bedienen geschickt die Emotionen des Pathos zwischen zart und kraftvoll. Miss Vanessa, im Video ein Lipgloss-Mädchen am großen Flügel in der großen Stadt, entpuppt sich als Mischung aus Alanis Morissette und Fiona Apple mit einem Schuss Britney Spears’scher heiserer Unschulds-Erotik. Kelly Osbourne: Papa Don’t Preach
Dieses Lied würde es ohne MTV gar nicht geben. Marketingtechnisch perfekt schmiegt es sich an die hauseigene erfolgreiche Soap-Serie rund um den Clan des ehemaligen Blut&Metal-Rockers Ozzy Osbourne (Black Sabbath) an: Das aufmüpfige Töchterchen covert Madonnas „Halt mir keine Predigten, Papa“. Doch zum einen ist der Song mit seinen schönen, eingängig melodischen Verläufen sowieso nicht kaputtzukriegen, und zum anderen haben die Produzenten hier alles richtig gemacht. Der Beginn erinnert mit der Einführung des Beats an den Girl-Pop der 60er, dann brettern die Gitarren im deftig verzerrten und zurzeit effektvoll reanimierten New York-Punk-Lärm lakonisch durch die Harmonien. Dazu schmirgeln mit unaufhörlichem Zischeln Cymbals und Hi-Hats am Lakritz- und Bonbon-Farbgemisch des gemäßigt rotzigen Girlie-Videos. Und Kelly Osbournes schwaches Stimmchen bekommt den einzig adäquaten Sound verpasst: Sie wird einfach in die mittleren Frequenzen komprimiert.

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