An dieser Stelle ausnahmsweise keine Linktipps, sondern Links in die Zukunft. Produkte der Netz- und Kommunikationskultur, deren Markt erst noch kommen wird: Zwei Berliner Startups, denen man eine starke Zukunft zutrauen darf.
Mimi
http://mimi.io
Mimi ist zur Zeit eine Smartphone-App (im Moment nur iOS – Apple), die verspricht, besser zu hören. Unser Gehör lässt ja mit der Zeit an Funktionalität nach oder ist durch besondere Schallereignisse beschädigt. Mimi bietet einen Hörtest, der (Ruheraum vorausgesetzt) nach meinen Erfahrungen dem aus der HNO-Praxis durchaus entspricht. Anhand der Ergebnisse kann die zweite Mimi-App dann den Klang von Musik auf eine Weise korrigieren, dass sie wieder besser klingt. Mimi ersetzt kein Hörgerät, es korrigiert einfach die Hörerfahrung, aber anders als ein einfacher Equalizer – der Algorithmus ist natürlich geheim. Zum Beispiel mit dem Ergebnis, dass die Hörer mit weniger Lautstärke auf den Ohren zu besseren Hörergebnissen gelangen. Mimi arbeitet im Moment nur mit zwei Klangplattformen zusammen (iTunes und Soundcloud). Aspekte der Einberechnung von Umgebungsschall sowie Tinnitus-Störfrequenzen werden manch einem Hörgeschädigten Musik überhaupt erst wieder erträglich machen.
Basslet
http://lofelt.com/
Und noch so ein Teil, das mit dem Versprechen lockt, die Hörerfahrung zu ändern. Es handelt sich um ein kleines Armband, mit dem insbesondere tiefe Hörfrequenzen in kinetische Energie umgesetzt werden, so dass neben die akustische Wirkung auch eine direkt physische gekoppelt wird. Erstaunlicherweise reicht für einen grundsätzlichen Effekt schon ein Armband plus Zwischenstecker am Kopfhörerausgang, der die Signale wandelt. Der Effekt wird beim Violin-Solo eher nicht eintreten, wohl aber bei zahlreichen basslastigen Genres (Techno etc.).