Irmhild Beutler, Sylvia Corinna Rosin: Advent, Advent! Sehr leichte Weihnachts- und Winterlieder mit 2–4 Tönen für die Sopran-Blockflöte mit Alt-Blockflöte und/oder Klavier (Gitarre), Illustration Marlies Walkowiak. Breitkopf & Härtel, EB 8762
Nun dürfen und können die Jüngsten, auch wenn sie erst drei oder vier Löcher ihrer Sopranblockflöte deckeln können, bei der musikalischen Advents- und Weihnachtsrunde mithalten. Für die 17 von den beiden Autoren oder nach Volksweisen stammenden Melodien und Verse im Quintenraum müssen nicht mehr als gerade vier Finger der linken Hand aktiviert werden, um Schnee- oder Weihnachtsmann, Esel, Nikolas und die drei Könige herbeizurufen, um Schneeflocken, Bratäpfel oder leckere Kekse anzukündigen oder um ihren Wunschzettel in Tönen und Farbstiften zu malen. Witzig ebenso die Illustration wie die Mini-Nachilfe fürs Noten- und Griffe-Lernen. Und ebenso einfach die Begleitung auf Altflöte, Gitarre und/oder Klavier. Eine blendende Idee für Blockflöten-Anfänger – noch einfacher geht’s wirklich nicht – sympathisch um- und eingesetzt.
Nicola Termöhlen: Fröhliche Weihnacht. Vier Weihnachtslieder für Blockflötentrio (ATB) eingerichtet. Drei Partitur-Stimmen. Moeck, ZfS 799
Den dominanten, würdevoll vorgetragenen Cantus firmus allbekannter Lieder (Fröhliche Weihnacht überall, Macht hoch die Tür, Was soll das bedeuten, O Tannenbaum) umspielen beschwingt die beiden anderen Flötenstimmen, oder die Melodie wandert imitationsreich durch die Stimmen des instrumental gedachten Trios. Mitsingen nicht ausgeschlossen. In dieser musikalisch ansprechenden, technisch unschwierigen Aufbereitung eine Bereichung für das nicht üppige weihnachtliche Blockflötentrio-Repertoire.
Bassoons for Christmas. Oboes for Christmas. 20 Christmas Carols for one or two instruments. Easy arrangements by Barrie Carson Turner. Illustrations by John Minnion. Jeweils mit CD. Ed. Schott, Fagott ED 12943, Oboe ED 12883.
Diese beiden Bände für Fagott und für Oboe machen uns mit weihnachtlichen und winterlichen Liedern (Text mit allen Strophen nur in Englisch unterlegt) bekannt, die hierzulande fast alle unbekannt sind. Sie stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, einige aus noch älterer oder jüngerer Zeit. Nur teilweise kennt man die Komponisten. Ansonsten sind sie gemäß der Überlieferung aus Regionen Europas adoptiert und in Form ganz leicht gesetzter Melodien (mit Gitarrenbezifferung) aufbereitet ausgedruckt, darunter eine ebenso leichte zweite Begleitstimme. Die CD enthält sowohl die Vollversion mit zweiter Stimme wie die Play along-Version. Gleiche Ausgaben gibt es für Flöte, Gitarre, Cello, Piano.
Arcangelo Corelli (1653–1713): Concerto grosso op. 6/8 fatto per la Notte di Natale (Weihnachtskonzert), für 3 Flöten oder Flötenorchester bearbeitet von Elisabeth Weinzierl & Edmund Wächter. Partitur, Stimmen. Zimmermann ZM 35660
Alternative Besetzungsmöglichkeiten wie diese hier gehörten zur Gepflogenheit der Zeit. So ist hier die Streicherpartitur auf großen (Quer)Flöten, auf die Altflöte in G und auf die Bassflöte übertragen. Violinfiguren sind bläserischen Möglichkeiten angepasst. So stellt diese Bläserfassung, solistisch oder siebenstimmig chorisch besetzt, an Artikulation, Phrasierung und Verzierung gewiss besondere Anforderungen. Zugleich mag man im bläserischen Klang dieses wohlbekannten Concertos – etwa Schalmeien und Dudelsack imitierend – einen originellen Reiz entdecken.
Georg Philipp Telemann (1681–1767): „Es sind schon die letzten Zeiten“, Adventskantate (Engel-Jahrgang 1948–49) für Bass, Chor ad lib., 2 Violinen, Viola und Orgel. TVWV 1:528. Revidierte Neuausgabe von András Székely. Partitur und Stimmen, Ed. Walhall EW 495
Telemanns alle Gattungen umfassendes voluminöses Opus enthält mehrere Kantaten-Jahrgänge für das Kirchenjahr. Zu den wenigen wieder zugänglich gemachten Sonntagsmusiken zählt die in Hamburg wohl 1748 aufgeführte Kantate zum Zweiten Advent, ein Spätwerk wie seine verschiedenen Passionsmusiken. Sie ist „besonders brauchbar, weil es mit wenigen Personen bestellet werden kann“, meint der damalige Erstverleger. Nach dem in der Landesbibliothek Schwerin liegendem Erstdruck wurde nun eine den heutigen Notationsgepflogenheiten entsprechende, zugleich kritische Ausgabe mit aufführungspraktischen Hinweisen vorgelegt. In der musikalisch durchaus anspruchsvollen fünfsätzigen Kantate (2 Choräle, 2 Arien, dazwischen ein Recitativo) erklingt allerdings kein besonders fröhlicher Adventstext: Der zeitgenössische schlesische Dichter Daniel Stoppe, auf den sich auch die Texte von Telemanns sechs Moralischen Kantaten (TVWV 20:23-28, ebenfalls in der Ed. Walhall) stützten, appelliert an den reuigen, sich Gnade erhoffenden Sünder.