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Brillante Klänge, scharf gezeichnet

Untertitel
Neue Noten für Flöte und Klavier
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Robert Schumann: Träumerei aus den „Kinderszenen“, arr. von Wolfgang Birtel für Flöte und Klavier. +++ Cathrin Ambach: Querflöte spielen – mein schönstes Hobby. Der Konzertband. +++ Marie Félicie Clémence de Grandval: Suite für Flöte und Klavier, Herausgeber Fabio Franco. +++ Pop Ballads. Die 16 schönsten Pop Balladen, arr. von Dirko Juchem für Flöte und Klavier, + CD. José Fernández Diaz: Guantanamera. Arrangement von Uwe Korn für Flöte und Klavier.

Robert Schumann: Träumerei aus den „Kinderszenen“, arr. von Wolfgang Birtel für Flöte und Klavier. Schott ED 09894,  2011

Auf jeder CD mit „romantischen Traummelodien“ darf die „Träumerei“ nicht fehlen. Sie begegnet uns in vielen Fassungen und Tonarten in verschiedensten Heften und Flötenschulen, bearbeitet von Schumanns Zeitgenossen bis heute und hat nicht an Reiz verloren. Die vorliegende Einzelausgabe für Flöte und Klavier präsentiert das Kleinod in C-Dur und führt die melodischen Linien bis zum drei gestrichenen f. Für die Flöte ist dies eine Stimmlage, die brilliant, aber auch scharf klingen kann. Schwierig wird es mit der Intonation, wenn das verlangte Piano, gepaart mit dynamischen Gesten in der Höhe, technisch nicht verwirklicht werden kann. Der Klavierpartner spielt den „übriggebliebenen“ Part der Originalkomposition.

Cathrin Ambach: Querflöte spielen – mein schönstes Hobby. Der Konzertband. Schott ED 20677, ISMN 979-0-001-16887-8, 2010

Als sinnvolle Ergänzung zu den Flötenschulheften von C. Ambach ist dieser Konzertband in der Besetzung Flöte–Klavier zusammengestellt. Der Untertitel lautet: die schönsten Vortragsstücke von Bach bis Joplin. Die Auswahl ist gewiss subjektiv. Nicht alle Musikstücke sind originale Werke für Flöte. So findet sich eine Bearbeitung des „Frühlings“ von Vivaldi neben der „Air“ aus der 3. Suite von Bach, dem ersten Satz aus der Sonatine für Violine von Dvorák, das Rondo aus dem Quartett für Oboe und Streicher von Mozart. Manche Werke finden sich in vergleichbaren Sammlungen wie die „Sicilienne“ und „Berceuse“ von Fauré und zwei kurze Stücke von Satie. Originell sind die vier letzten Stücke im Jazzstil von O’Neill, Seiber, Gershwin, und Searle. Viele Klavierbegleitungen sind von der Herausgeberin nochmals bearbeitet worden, um diese auch weniger versierten Spielern zugänglich zu machen. Zu wünschen ist, dass dieser Band in der großen Auswahl vergleichbarer Alben Liebhaber findet.

Marie Félicie Clémence de Grandval: Suite für Flöte und Klavier, Herausgeber Fabio Franco. Schott FTR 209, ISMN 979-0-001-17164-9, 2010

M.F.C de Grandval ist eine französische Komponistin des 19 Jahrhunderts, die weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Sie erhielt Kompositionsunterricht bei Saint-Saëns und widmete die vorliegende Suite Paul Taffanel, der sie auch zur Uraufführung brachte zusammen mit Saint-Saëns am Klavier. Die Suite wird eingeleitet durch ein Prélude. Weitere Sätze sind überschrieben mit Scherzo, Menuet, Romance und Finale. Das Klavier dominiert, die Flöte sekundiert. Beide Instrumentalparts sind nicht ohne Tücken und technische Schwierigkeiten. Es gibt einige nette Melodien und harmonische Wendungen. Alles in allem ist das Werk aber langatmig und ein Liebhaberstück jenseits der üblichen Pfade.

Pop Ballads. Die 16 schönsten Pop Balladen, arr. von Dirko Juchem für Flöte und Klavier, + CD. Schott ED 20796, ISMN 979-0-001-17113-7, 2010

Der Band der „16 schönsten Pop-Balladen“ ist sicherlich eine subjektive Auswahl. Aber sie bilden eine Revue über beliebte Songs und Filmmusiken der vergangenen 45 Jahre. Den jugendlichen Schülern von heute sind davon nur wenige bekannt. Aber sie werden vielleicht an den „Oldies“ Gefallen finden, um sie mal zwischendurch oder als Erholung zu spielen. Unter anderem sind verjazzte Fassungen eines Rondos von M. Clementi und der Bourrée aus einer Lautensuite von Bach mit in der Sammlung. Besonders letztere Bearbeitung beweist die Klasse  Bach’scher Komposition, die auch diese verändernde Behandlung im rhythmisch/harmonischen Gefüge problemlos übersteht. Die CD ist ansprechend erstellt und die eingelegte (gebundene) Klavierstimme für einen geübteren Klavierspieler zu bewältigen. Auch wenn dem Lehrer nicht unbedingt der Sinn nach solcher U-Musik steht, ist es manchmal lehrreich, sich gemeinsam mit dem Schüler spielerisch-kritisch auseinanderzusetzen über: a) rhythmische, b) melodische, c) harmonische Strukturen und Macharten. Jeder mag dann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Aber hoffentlich mit Vergnügen.

José Fernández Diaz: Guantanamera.  Arrangement von Uwe Korn für Flöte und Klavier. Schott, ED 09881, 2011

In einer Einzelausgabe ist eine weitere Bearbeitung eines Ohrwurms veröffentlicht: Das Lied „Guantanamera“ von J. Diaz, vor 50 Jahren erstmals veröffentlicht, mutierte zu einem veritablen Evergreen. Die Melodie ist melodisch und rhythmisch leicht zu erfassen und zu spielen. Das Klavier bildet den harmonisch-rhythmischen Unterbau und wird den Spielern und Hörern sicher Spaß machen.
 

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