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Einblicke in Philosophie und Stilistiken

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Neues vom Noten- und DVD-Markt für Schlagzeuger/-innen
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Gerwin Eisenhauer: „Welcome To The Jungle“. A Drum’n’Bass-Workbook For Drummers, Edition DUX, ISBN 3-934958-31-1

Das Charakteristische an Stilen wie „Drum’n’Bass“ und „Jungle“ sind ohne Zweifel die gesampelten, oft zerstückelten, wieder neu kombinierten und geloopten Drumgrooves – eine Musik also, die eigentlich erst im Computer entsteht. Diese oft kaum spielbaren Rhythmen (wieder) auf das akustische Drumset zu übertragen, stellt sicherlich eine sowohl musikalische als auch technische Herausforderung dar. An Schlagzeuger, die sich für diese spezielle Materie interessieren, richtet sich das fundierte Lehrbuch von Gerwin Eisenhauer – selbst Schlagzeuger unter anderem bei der Live-Drum’n’Bass-Band „Boomclack“. Zu Beginn stellt dieser drei der meistgesampelten „Original“-Grooves (zum Beispiel James Browns „The Funky Drummer“) vor. Anhand von sechs verschiedenen Methoden können die abgebildeten Übungen dann variiert und erlernt werden. Ausführlich erläutert Eisenhauer auch die Vorgehensweise und die technischen Besonderheiten des Sampelns. Er zeigt, wie man diese bei der Übertragung auf das Set berücksichtigen kann oder wie zum Beispiel durch das Zerteilen der Breakbeats in ihre elementaren Bestandteile interessante Cross-Rhythmen entstehen können. Die in persönlicher und witziger Weise gehaltenen Exkurse „For the thinking Drummer“ geben einen Einblick in die Philosophie und noch junge Geschichte dieser Stilistiken und erleichtern so den Zugang zu dieser Art von Drumming. Hierbei hilft auch die Begleit-CD, auf der sich Hörbeispiele der einzelnen Übungen sowie Transkriptionen und Play-alongs befinden. Abschließend werden noch einige Tricks verraten, wie man durch ungewöhnliche Bearbeitung des Drumsets so manchen elektronisch erzeugten Effekt imitieren kann.

Tom Börner: Basisbuch Schlagzeug (Modern Snare Drum u.a.), musiktotal Berlin, ISBN 3-9809547-1-4

Sehr viel konventioneller gibt sich da Tom Börners „Basisbuch Schlagzeug“ (mit CD), das in Verbindung mit dem Band „Modern Snare Drum“ und weiteren Ergänzungsbüchern als vollwertiges Unterrichtsprogramm gedacht ist und sich an den Anfänger bis Fortgeschrittenen richtet. Sicherlich bietet Börner damit nichts revolutionär Neues, aber die Fülle von Übungen in dem 220 Seiten starken Buch können eine Bereicherung für den Schlagzeugunterricht darstellen. Für diesen ist es auch eher geeignet als für den Autodidakten. Zum einen fehlt es teils an kommentierenden Erklärungen, zum anderen aber sind die zahlreichen Duettübungen für Lehrer und Schüler beziehungsweise zwei Schüler positiv anzumerken. Didaktisch fragwürdig bleibt hingegen manchmal der Aufbau des Buches. So sollen beispielsweise noch vor Einführung der Sechzehntelnoten bereits ternäre Pattern, Akzentverteilungen, und die für Anfänger nicht ganz leichten Swingrhythmen erlernt werden.

Jürgen Zimmermann: Charivari. Trommeln aus der Provinz, Fidula-Verlag, ISBN 3-87226-339-0

Ganz im Trend von Rhythmicals wie „Stomp“ zeigt das Buch „Charivari“ des Musikpädagogen und Therapeuten Jürgen Zimmermann Möglichkeiten auf, wie mit Alltagsgegenständen wie Plastik- und Metalleimern, Kochgeschirr, Besen und Papiertüten perkussive Musik gemacht werden kann. Bevor praxisnah einzelne Spieltechniken erklärt und mit ausnotierten Rhythmen, die sich gut für den Einsatz im Gruppenunterricht eignen, Popsongs, Schlager oder Volksweisen begleitet werden, beschreibt Zimmermann im ersten Teil des Buches musikpsychologische, -soziologische und -ethnologische Aspekte. So werden etwa die unterschiedliche Wahrnehmung von Lautereignissen, die Funktion des „organisierten Lärms“ bei Protestaktionen oder Trommelriten und Traditionen verschiedener Völker beschrieben.
Leider fehlt dabei aber so etwas wie ein durchgehender Faden und die einzelnen Aspekte erscheinen wie kleine Anekdoten oft willkürlich aneinandergereiht.

Surrounded by Drums, DVD 2162, SPL electronics GmbH

Einen ganz besonderen Leckerbissen für Schlagzeug-Fans stellt die DVD „Surrounded by Drums“ dar, obwohl diese ursprünglich gar nicht für solche konzipiert war. Im 5.1-Mehrkanal-Verfahren aufgenommen, soll sie eigentlich eine Demo für das verwendete Aufnahme-Equipment sein und wird zur Vorführung von Surround-Anlagen eingesetzt. Hierfür haben sich die Macher mit Dennis Chambers, Simon Philips, Kenny Aronoff und Mel Gaynor vier der weltbesten Schlagzeuger ins Studio geholt, die jeweils zwei Soli spielen. Der besondere Clou dabei: Bei der Aufnahme wurden absichtlich die Kanäle „vertauscht“ – die HiHat kommt beispielsweise von links, die tiefen Toms hört man von rechts beziehungsweise rechts/hinten – wodurch man sozusagen selbst direkt hinter dem Schlagzeug „Platz nimmt“. Etwas störend kann sich dabei höchstens die Kameraposition auswirken, die sich wegen des damals begrenzten Budgets (mit nur einem Camcorder aufgenommen) durchgehend vor dem Set befindet. Schließlich war das Projekt aber ja nie als Lehrvideo gedacht, bei dem man sich durch verschiedene Nahaufnahmen bestimmte Spieltechniken abschauen kann. Wen der unterschiedliche Hör- und Blickwinkel stört, der kann entweder bei der eigenen Anlage die Kanäle vertauschen oder: „Augen zu, Ohren auf“.

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