Nikolaus Newerkla: The English Dancing Master, für 2 Blockflöten und basso continuo+++ Barbara Ertl: Jede Menge Flötentöne, Band 3, für Sopranblockflöte
Nikolaus Newerkla: The English Dancing Master, für 2 Blockflöten und basso continuo, Bärenreiter Ready to play, BA10609
Der Schatz an Tänzen und Melodien, den John Playford im 17. Jahrhundert zugängig machte, hat bis heute seinen Wert eher noch steigern können. So werden Lieder aus dieser Sammlung „The dancing master“ vielfältig bearbeitet. Sie sind eine Quelle zum Verständnis der Artikulation und Verzierungskunst englischer Musik und deren effektvoller Aufführung geworden.
Die Kunst der Improvisation und die Beschäftigung mit Verzierungstechniken sind Voraussetzungen für das Interpretieren dieser Lieder und Tänze.
Nikolaus Newerkla, ein österreichischer Cembalist und Spezialist für die populäre Musik der britischen Inseln, hat einige dieser Lieder für Blockflöte und b.c. bearbeitet. Meist gibt es eine zweite Flötenstimme, die als Klangfarbe oder Effekt eingesetzt werden kann.
Die Auswahl der Flöten (Sopran, Alt) ist nicht immer passend, der Tonumfang entspricht oft nicht dem der Flöten beziehungsweise liegt sehr ungüns-tig (fis‘ auf der Altflöte), sodass die technischen Probleme das gewünschte Ergebnis sehr erschweren werden. Da fehlte wohl ein beratender Blockflötist vor Ort? Verzierungen sind nur selten angefügt, den Spielern wird ein Freiraum zur fantasievollen Umsetzung gelassen. Für den Cembalisten hätte ich mir die Bezifferung des Generalbasses gewünscht.
Dieses Heft wie auch die ganz ähnlich angelegte Ausgabe mit dem Titel „The Music of an Irish Harper“ gibt Anregungen für Zusammenspiel, Improvisation und Musizierfreude!
Barbara Ertl: Jede Menge Flötentöne, Band 3, für Sopranblockflöte, Holzschuh Verlag, VHR 3619-CD
Barbara Ertl führt ihr Konzept auch im dritten Band zielsicher weiter. Dieser baut auf den vorangegangenen auf, A-Dur und B-Dur werden eingeführt, dazu das „hohe c“, sprich: Der Tonraum der Sopranflöte wird in alle Richtungen erweitert, Schüler und Lehrer haben mit diesen drei Bänden ein gutes Handwerkszeug. Man spürt eine solide und sehr kindgemäße Methodik hinter den oft schlichten Spielstücken.
Die gut gewählten Illustrationen, kleine Rätsel, Notenpuzzles und Spiele mit modernen Spieltechniken können die Kinder begeistern. Viele bekannte Kinderlieder werden mit traditionellen Liedern aus aller Welt und barocken Tanzstücken ergänzt.
Die Lieder sind durchweg zweistimmig gesetzt, wobei beide Stimmen einen ähnlichen Schwierigkeitsgrad haben. So ist diese Flötenschule geradezu ideal für den Partnerunterricht einsetzbar und weiter zu empfehlen!