Hauptrubrik
Banner Full-Size

Kurz vorgestellt

Untertitel
Noten
Publikationsdatum
Body

Georg Druschetzky (1745–1819): Oboenquartett g-Moll für Oboe, Violine, Viola und Violoncello, herausgegeben von Christian Schneider. Zimmermann ZM 35350. ISMN M-010-35350-0

Auch wenn dieser böhmische Musiker 16 weitere Oboenquartette (und viele weitere Kammer- und Harmoniemusik) hinterlassen hat, das verfügbare Repertoire in dieser Besetzung ist nicht gerade reichlich. Der einst erzherzogliche Komponist hat dieses dreisätzige Quartett um 1806 in Budapest ganz in klassischer Manie geschrieben. Dort fand sich auch die Druckvorlage. Bemerkenswert des Komponisten Huldigung: Als Thema im variationsartigen Mittelsatz verarbeitet er kunst- und eindrucksvoll „B-a-c-h“.

Antonio Vivaldi (1648–1741): Concerto in C con 2 Trombe, ed. by Edward H. Tarr. Haas. ISMN M-2054-0499-4, Partitur -0498-79

Von Vivaldis einzigem Trompetenkonzert (P 75, RV 537) besorgte Edward Tarr nach dem Turiner Autograph eine praktische Neuausgabe mit einer vernünftigen B.c.-Klavier-Reduktion samt Solostimmen in C und A und dazu eine Partitur samt Stimmensatz. In den – von nur sechs kadenzartigen Largo-Takten unterbrochenen – beiden Allegro-Ecksätzen brillieren die Solisten mal terznah gemeinsam, mal im kurzen motivischen Wechsel. Das wirkungsvolle Concerto dauert nicht viel mehr als sieben Minuten.

Joseph Haydn: Sechs Sonaten für Violine und Viola. Hob. VI:1–6. Herausgegeben von Andreas Friesenhagen, Ulrich Mazurowicz, Kadenzen von Kurt Guntner. Henle HN 216. ISMN M-2018-0216-9

Basierend auf der Haydn-Gesamtausgabe liegt hier die drucktechnisch ausgezeichnete Einzelausgabe dieser schon in damaliger Zeit populären Duos vor. Sie waren und sind so gefragt, dass davon auch immer wieder andere, nicht autorisierte Duobesetzungen als Transkriptionen, zum Beispiel für zwei Violinen oder mit Bass, kursieren. Alle sechs in klassischem Format breit angelegten Sonaten, jede in einer anderen Tonart stehend, sind dreisätzig, jede für sich von eigenem Charakter und Reiz. Fünf Sonaten locken im Adagio die Violine zu einer improvisierten Kadenz (hier kleingedruckt Guntners Vorschlag).

Bohuslav Martinu (1890–1959): Streichquartett Nr. 6. H. 312. Partitur. Bärenreiter Praha H 7968. ISMN M-2601-0373-3

Dieses Spätwerk entstand 1946 während Martinus Emigration in Amerika als Auftrag der Harvard University für ein Symposium amerikanischer Musikkritiker. Jetzt besorgten Aleš Brezina und Ivan Štraus eine neue kritische Partiturfassung. Die politische und gesellschaftliche Zerrissenheit dieser Jahre beeinflusste sicherlich diese Komposition, die sich im freien tonalen und harmonischen Klangraum bewegt, dramatisiert durch aggressive rhythmische Impulse. Sie lebt von kleinen markanten motivischen Elementen, die sich variationsartig durch alle drei Sätze ziehen mit einem Wechsel impressionistischer und ebenso expressionistischer Anklänge. Spieldauer 23 Minuten.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!