In der Serenaden-Besetzung von Beethovens op. 25 und Regers op. 77a fordert Haag für 16 Minuten den energischen Zugriff zu zweit oder zu dritt heraus. Hier darf man nicht zimperlich sein, um mal con eleganza oder cantabile, mal ben ritmico ein rasantes Musikantenstück voller Gegensätze, in dem sich die Klänge hart reiben, effektvoll zum Klingen zu bringen.
Giacomo Meyerbeer: Quintett Es-dur für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Violoncello (1812). Hrsg. Dieter Klöcker. Part. u. St. Bärenreiter BA 8731, ISMN M-006-50619-4
Die Klarinettisten dürfen sich freuen über das nach den Kriegswirren vielleicht einzige gerettete kammermusikalische Opus aus dem Nachlass Meyerbeers. Der heitere Kopfsatz dünkt mit seiner in der virtuosen und breiten ausladenden Melodieführung eher wie ein Konzert mit Streicher-Begleitung. Nicht viel anders das folgende witzige Scherzando. Seiner Freundschaft mit dem Münchner Hof-Klarinettisten Heinrich Baermann und dessen Anregungen verdanken wir dieses Quintett des 21-Jährigen, das jetzt in einer vorzüglichen Erst- und Urtextausgabe vorliegt und nun als dankbares Aufführungsobjekt auf sich warten lässt.