Die nmz-Noten-Tipps dieses Mal aus gegebenem Anlass zum Thema Weihnachten
Rolfs Weihnachtskonzert. 10 beliebte Hits von Rolf Zuckowski für Konzertgitarre, Arrangement Roni Zucker, Sikorski H.S. 1098
Der geübte Gitarrist findet hier eine anspruchsvolle Vortragsrolle rund um Zukowskis „schönste Weihnachtslieder“, wie sie sich als Eigenschöpfungen auf CDs und in Liederbüchern finden, und das sind einmal andere als die traditionellen bekannten.
Niccolò Paganini: Variazioni (1822); Cantabile E. Valzer (1823), Per Violino e pianoforte. Aus dem Nachlass erstmalig herausgegeben von Georg Kinsky und Fritz Rothschild, UE 7012 und 7013
Zur Repertoire-Erweiterung ambitionierter junger Geiger nochmals neu aufgelegt aus der Edition des Jahres 1922: Diese Bravour-Variationen drehen sich um ein Thema aus J. Weigls 1797 aufgeführter Wiener Popularoper, das auch Beethoven in seinem Trio op. 11 strapzierte. Eigentlich gehen sie auf eine Orchesterfassung zurück. Der „Valzer“, für einen zehjährigen Schüler geschrieben, hatte dagegen ursprünglich eine kammermusikalische Begleitung von Gitarre, Viola und Cello, war aber auch schon damals in einer Klavierfassung akzeptabel.
Ronald Poelman: Starke Gefühle. Klavierstücke zu Gedichten von Brecht, Heine, Hesse, Kaléko, Jandl, Kästner und anderen, HBS Nepomuk MN 12034
Am Anfang war das Wort – so dünkt es auch hier. zwölf Gedichte, die die Saiten und viele Seiten zum Schwingen bringen können. Erlebte Gefühle versucht der Klaviersatz einzufangen, erweitert um die dritte, die illustrierende Dimension, graphisch verspielt gestaltet von Til Ottlik.
Johann Christian Cannabich: Les Rendezvous. Ballet de chasse. Für Cembalo, Hg. Claudia Schweitzer, Dohr Köln, ED. 21822
Die Klavierfassung einer Ballettmusik des Jahres 1769 macht auf einen führenden Musiker der Mannheimer Schule aufmerksam. Man muss sie schon möglichst farbig und wechselhaft registrieren, um damit die Orchesterimitation herauszuholen. Dann gewinnt der nicht allzu anspruchsvolle Klaviersatz an Reiz und mag die Fantasie turbulenter Jagdszenen wecken.
Frank Martin: Ballade pour flûte et piano, Paula Robison Masterclass, UE 70049
Des Lyrikers François Villons Balladen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts waren es, die den Lyriker Frank Martin zu diesem zwölftönig orientierten Opus, Pflichtstück für den Genfer Wettbewerb 1939, inspirierten. Poème und farbiger Sound gegenübergestellt – das ist die Idee dieser originellen Neuedition (leider nur in englischem Text), die einen spannungsvollen dramaturgischen Weg für überzeugende Performance von Dichtung und Musik aufzeigt.
Alexander A. Aljabjew (1787–1851): Quintett-Satz C-Dur für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, Hg. Jörg Michael Abel, Partitur und Stimmen. Tonger 2746-1 P.J.T.
Das (leicht ergänzte) Fragment des aus Westsibiren stammenden Konzert- und Opernkomponisten im Stile der Vor-Glinkla-Ära, ist mit seinen 200 Takten ein unschwieriges Ensemble-Opus mit zupackendem, spielerischem Vivace, von markanten Harmonien eingerahmt.
Wolfgang Hofmann (*1922): Kleines Quintett für junge Blechbläser (HOOF), Partitur und Stimmen, Merseburger EM 1940
Als Weg zu Neuer Musik will der Komponist dieses Acht-Minuten-Quintett verstanden wissen, das mit griffigen Rhythmen, wechselnden Tempi, minimalistischen Elementen und bewussten klanglichen Reibungen einen moderat-modernen Blechbläsersound (zwei Trompeten, Horn, zwei Posaunen/Tenorhorn) abverlangt – geeignet und empfehlenswert für Junior-Brass-Ensembles.
Easy Classics for Piano. 36 Originals from Bach to Satie, Bärenreiter BA 8758
Diese Ohrwürmer-Auswahl erinnert an „The best of classic”-Programme fürs Vorspiel höherer Töchter – ein Tipp wohl am ehesten für wieder heimkehrende japanische Klaviereleven.