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Cajetan Wutky (1735–1815): Duetto op. 2/1 C-Dur für Viola und Violoncello, herausgegeben von Rudolf Führer. Partitur und Stimmen. +++ Bernd Alois Zimmermann (1918–1970): Streichquartett (1944/45). +++ Robert Schumann (1810–1856): Adagio und Allegro (1849) Opus 70 für Klavier und Horn. Henle HN 1023. Fassung für Violoncello. HN 1024. – Märchenerzählungen Opus 132 für Klarinette (Violine), Viola und Klavier.

Cajetan Wutky (1735–1815): Duetto op. 2/1 C-Dur für Viola und Violoncello, herausgegeben von Rudolf Führer. Partitur und Stimmen. Diletto musicale Doblinger DM 1381, ISMN 9798-0-012-19544-3

In neuen Lexika wie MGG hat man ihn einfach ausgelassen, den aus Nieder-österreich stammenden Zeitgenossen und Freund Joseph Haydns, Waldhornist, zeitweise mit Doppelberuf als Türhüter, Kapell- und Kellermeister in herzoglichen Diensten bei Esterházy. Seine verschiedenen Duettkompositionen für hohe und für tiefe Streicher waren geschätzt, in Amsterdam gedruckt und weltweit verbreitet, dann vergessen, neuerdings wieder so gefragt, dass sie jetzt gleich in mehreren Ausgaben (auch bei Amadeus, Schott) ediert sind. In diesen charmanten Zwiegesprächen mit ihrem sonor-fülligen Klang der tiefen Streicher ist jeder Partner gut gefordert, hat Anteil an den flüssigen Linien und melodischen Einfällen und freut sich an dieser mit Phrasierung und Artikulation praktisch bezeichneten Ausgabe. Das gilt entsprechend für die Hefte 2 und 3 mit den Duetten op. 2/2 und 2/3. (DM 1393/1394)

Bernd Alois Zimmermann (1918–1970): Streichquartett (1944/45). Schott ED 9985, ISMN 979-0-001-14411-7

Am 21. November 2008 in Köln hat das Hagen-Quartett dieses nachgelassene Jugendwerk, sein einzige Streichquartett in der kammermusikalisch sonst mageren Hinterlassenschaft, aus der Taufe gehoben. Jetzt liegen die zwei einzeln gebliebenen Sätze (Langsam, schnell) gedruckt vor. Mutmaßlich gehören sie zusammen, geschrieben von dem jungen Komponisten während der letzten Kriegsmonate im Noch-Einfluss des Neoklassizismus, also weit entfernt von all dem, was wenige Jahre später aufbruchsmäßig aus Kranichstein auch auf ihn einwirkte. Heribert Henrich gibt im Vorwort wichtige Erkenntnisse zur Einordnung dieses Opus in sein kompositorisches Schaffen.

Robert Schumann (1810–1856): Adagio und Allegro (1849) Opus 70 für Klavier und Horn. Henle HN 1023. Fassung für Violoncello. HN 1024. – Märchenerzählungen Opus 132 für Klarinette (Violine), Viola und Klavier. Herausgegeben von Ernst Herttrich, Klavierstimme Fingersatz von Klaus Schilde, Cellostimme von Sebastian Hess

„Die Zusammenstellung der Instrumente in den Märchenerzählungen ist von ganz eigenthümlicher Wirkung, meistens fröhliche, mit guter Lust geschriebene Stücke“, so begeisterte sich Schumann selbst an diesen drei lebhaften Sätzen und dem dazwischen stehenden ausdrucksstarken ruhigen Satz. Schon fünf Jahre zuvor hatte Schumanns hausmusik-orientierte Klavierkammermusik eine ungewohnte Färbung durch die Duo-Verbindung Klavier mit jeweils einem Blasinstrument erhalten: als eines der ersten wohl 1849 Opus 70 mit einer „brillanten“ Horn-Stimme, dann auch mit Klarinette (op.73, op. 132) und mit Oboe (op. 94). Entstanden sind leidenschaftliche rhapsodenartige Charakterstücke von je etwa zehn Minuten Spieldauer, die heute zum wichtigen Repertoire für Konzert und Wettbewerb zählen. Zu deren Beliebtheit beigetragen hat sicherlich die Tatsache, dass sie alle auch in ad-libitum-Besetzung autorisiert sind, so Opus 70 für Klavier mit Violoncello (oder auch mit Violine). So ist zu begrüßen, dass die taubenblaue Henle-Edition auch diese Alternativfassungen bereithält. Aufschlussreich sind die jeweiligen Anmerkungen zur Entstehung der Komposition im Vorwort und die editionstechnischen Erläuterungen des Herausgebers. Interessant die Tatsache, dass Schumann den Erstdruck dieser einem Blasinstrument gewidmeten Phantasiestücke seinerzeit jeweils einem anderen Verleger zum Vertrieb überlassen und damit auch überwacht hat. In erster Linie auf diese Erstdrucke stützen sich diese aktuellen Neuherausgaben, so Opus 70 auf Kistner, Opus 73 auf Luckhardt, Opus 94 auf Simrock, Opus 132 auf Breitkopf.

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