Jean-Michel Defaye: À la Manière de Vivaldi, für Posaune und Klavier oder Posaune und Streichorchester. AL 29436. Alphonse Leduc.
Mit einer Prise von Albinonis feierlichem Adagio zu Beginn, ein bisschen aus Händels Königin von Saba zum Schluss, gefüllt mit einer herrlichen vivaldihaften Reise durch die Harmonien, hat Jean-Michel Defaye ein Werk geschaffen, welches durch seine auskomponierte Lust an der Musik Herausforderung und Spielfreude auf faszinierende Art vereinigt. Um die Vielschichtigkeit von „À la Manière de Vivaldi“ angemessen präsentieren zu können, sollte die Interpretin, der Interpret über fortgeschrittene instrumentale und musikalische Fähigkeiten verfügen.
Gabriel Fauré: Élégie op. 24, für Posaune und Klavier, Bearbeitung Jaques Mauger. HA 9 696. Edition J. Hamelle & Cie./Alphonse Leduc
Dieses spätromantische Werk für Posaune zu arrangieren, ist ein gelungener Versuch, das leider sehr eingeschränkte Repertoire der Posaune um ein hochwertiges Opus zu erweitern. Die Posaunenfassung des original für Cello geschriebenen Stückes verlangt dem Spieler sowohl technisch als auch musikalisch Können auf hohem Niveau ab. Die elegische Melodie im ersten und dritten Teil, getragen vom schweren Klavierbass, sowie die virtuos kadenzierenden Linien im zweiten Abschnitt, können viele Kammermusik-
abende um einen interessanten, tiefgehenden Beitrag bereichern.
Marcel Galiègue, Jerôme Naulais: Gammi si do. – J´ai le blues. Beides für Posaune und Klavier, AL 29428/29429. Alphonse Leduc.
Gammi si do: Gut zu bewältigende virtuose Teile wechseln sich mit gesanglichen ab. Eine klare harmonische Gestaltung und das Spiel mit Tonleitern und Leittönen aus der C-Dur Kadenz hilft, ein Gefühl für eine sichere Intonation im Zusammenspiel mit dem Klavier zu entwickeln.
Trotz eines relativ niedrigen Schwierigkeitsgrades ergibt sich eine technisch und musikalisch sehr gelungene Mischung aus Etüde und Spielstück! – J’ai le blues: Typische Blueslicks und auf die Posaune zugeschneiderte Melodien bilden zusammen mit dem groovigen, gut zu bewältigenden Klavierpart einen fabelhaften Einstieg in die Spielweisen des Jazz. Durch die Art der Komposition bekommt der Interpret leicht ein Gefühl für die ternäre Phrasierung und das richtige Feeling für Synkopen. Sehr gut geeignet zur Vorbereitung auf das Spiel in Big-Band oder Combo.
Hartmut Schmidt: Fanfarische Ouvertüre für drei Trompeten in C, 3 Posaunen, Tuba und Schlagzeug (Xylophon, Marimbaphon, Vibraphon, Glockenspiel, Große Trommel, Große Rührtrommel, Kleine Trommel, Handtrommel, Becken u.a. – 2 Spieler), Partitur und Stimmen. Tonger 2951-1 P.J.T., ISMN M-005-29511-2
Sehr geschickt werden die Klänge der Blechbläser mit den Farben des Schlagzeugs in Kontrast gesetzt oder gemischt, wobei die Tuba hauptsächlich eine solistische, teils gesangliche, teils flächenbildende Sonderrolle übernimmt. Trompeten und Posaunen werden oft als einzelne Register eingesetzt, während die Schlaginstrumente meistens mit der Tuba oder den anderen Registern gemeinsam erklingen. In der Schlussphase kulminieren die tragenden Klänge der Blechbläser mit den virtuos perkussiven Phrasen der Schlagzeuger. Das effektvolle Werk in dieser seltenen Besetzung stellt eine wertvolle Bereicherung im Konzertbetrieb dar, verlangt aber für eine musikalisch angemessene Wiedergabe spielerisches Können auf hohem Niveau.
Declan Townsend: Cork Songs, vier irische Volkslieder aus der Gegend von Cork für 2 Trompeten in B, Horn in F, Posaune und Tuba, Partitur und Stimmen. Tonger 3188-1 P.J.T.,
ISMN M005-31881-1
Die vier Volkslieder aus der Gegend von Cork sind sehr gekonnt für eine fortgeschrittene Quintettbesetzung arrangiert. Es macht Spaß zu beobachten, wie jedes Instrument nach seiner Fasson innerhalb der Stücke zu seinem Recht kommt. Gut musiziert verspricht dieses Werk, ein beliebter folkloristischer Beitrag in Blechbläser-Kammerkonzerten zu werden. Ein kleiner Wermutstropfen ist leider die etwas unscharfe Druckqualität dieser Ausgabe, sowohl bei den Stimmen, als auch in der Partitur.