Clara Schumann (1819–1856): Drei Romanzen für Violine und Klavier. Edition Breitkopf 8645
Die vorliegenden lyrischen Charakterstücke, erstmalig im Jahre 1856 beim Verlag Breitkopf und Härtel erschienen, sind neben dem Trio op. 17 die einzigen Kammermusikwerke Clara Schumanns. Erst der Reprint der Erstausgabe im Jahre 1980 sorgte dafür, dass die Romanzen, die zwischenzeitlich in Vergessenheit gerieten, wieder häufiger in die Konzertprogramme aufgenommen wurden.
Clara Schumann ließ sich bei der Komposition von ihrem Freund, dem Geigenvirtuosen Joseph Joachim inspirieren, zum Ende des Jahres 1855 kündigte sie ihm selbstbewusst die Vollendung der Romanzen an: „Auf das, was folgt, kannst Du Dich ungeniert freuen.“
Clara Schumann und Joseph Joa-chim haben die Werke später wiederholt zusammen aufgeführt, unter anderem vor dem König Georg V. von Hannover, der sich beeindruckt zeigte. Das einfühlsame, fein nuancierte Spiel, für das Clara Schumann als begnadete Pianistin bekannt war, ist nachweislich auch in den vorliegenden Kompositionen von Bedeutung.
Die klar wirkende Violinenstimme in den Romanzen wird nicht von der Klavierbegleitung überlagert, sondern gekonnt und einfühlsam unterstützt, im Zusammenspiel der Instrumente entsteht ein zarter Klang, „ohne alle Ueberladung“, wie die Neue Berliner Musikzeitung im Jahre 1856 treffend bemerkte.
Die von Joachim Draheim herausgegebene Neuausgabe der Kompositionen von mittlerem Schwierigkeitsgrad orientiert sich am Erstdruck, Änderungen wurden nur in sorgfältigem Vergleich mit dem Autograph vorgenommen. Die Violinenstimme liegt zusätzlich separat notiert bei. Mittlerer Schwierigkeitsgrad.