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Waldleben und Mückentänze

Untertitel
Bestechende Kammermusik für Kinder
Publikationsdatum
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Simone Anders: Waldleben-Klaviertrio Nr. 1, Kindernotenverlag Pinneberg 2007, KNV 07001, ISBN 978-3-940496-00-3

Waldleben – Assoziationen von Öko, zurück zur Natur, Essen von Regenwürmern zum Überleben et cetera. Das Vorwort dieser drei zauberhaften Klaviertrios für Kinder ab circa zehn Jahren entführt mich stattdessen in das Reich der „Winterdämmerung“, die „Klage der Feen“ und „Waldtrolle“. Veröffentlicht wurden drei Siegergeschichten des vom Kindernoten-Verlag und dem Lektorat Richling veranstalteten Autorenwettbewerbs 2007.
Im 1. Satz geht es um einen Elfen, der seine Elfenfreundin namens Winterdämmerung im Kampf gegen die Menschen verliert. Sie gab mit ihrem Tod der Winterdämmerung den Namen. Der 2. Satz erzählt die Geschichte einer Fee, die vom König der Auserwählten geweiht werden soll. Das gefährliche Ritual kann, sollte die Fee nicht die Richtige sein, diese dazu verdammen, ewig in der Sonne laufen zu müssen, daher fürchtet die Fee das Ritual und klagt und weint. Im 3. Satz rettet ein kleiner Waldtroll am See einem Krebs das Leben und bekommt dafür von diesem eine Kristallperle geschenkt. Schaut man in die Kristallperle, sieht man sein wahres Ich. Als er seinen Trollbrüdern die Perle zeigt, will jeder diese haben und es entsteht eine Balgerei.
Simone Anders ist in Hamburg seit vielen Jahren als Klavierlehrerin tätig, gewann als Jugendliche im Kompositionsförderkreis von Peter Heilbutt diverse Kompositionspreise. 2007 wurden die ersten beiden Sätze bei „Jugend Musiziert“ erfolgreich uraufgeführt. Wirklich wertvolle moderne Kammermusik, mit teilweise mystischen Klängen. Fast orientalisch muten zwischendurch einige Passagen an durch die Verwendung von Glissandi in der Geige, linkem Pedal im Klavier und Pizzicati im Cello. Alle drei Sätze sind in sich geschlossen und können einzeln vorgetragen werden. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von leicht bis mittelschwer. Diese Klaviertrioreihe ist zwar für Kinder komponiert, jedoch erhebt sie bereits einen höheren Anspruch hinsichtlich der Ausdrucksfähigkeit und der technischen Fertigkeiten. Fazit: Eine echte Kammermusik-Perle.

Andrea Holzer-Rhomberg: Mückentanz, Musikverlag Holzschuh, Manching 2006, VHR 3841

Ein weiteres Naturerlebnis zum Zusammenspielen, hier in der Besetzung für Streichorchester und Klavier. „Mückentanz“, als kammermusikalische Ergänzung zur Violinschule Fiedelmax. In der ersten Lage stechen die Mücken in den ersten beiden Griffarten im Siebenvierteltakt. Einfachste Akkorde im Klavier garantieren, dass die Mücken ohne Gipsbein weiterfliegen können, wenn die kleine Anfängerhand in die Vollen langt. Im Dreivierteltakt-Tänzchen reichen sich die Mückchen dann die Flageolett-Händchen. Fazit: Wirklich bestechend.

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