Essen (ddp). Nach dem Ende der Affäre um den Rauswurf des Intendanten der Philharmonie Essen, Michael Kaufmann, fordert das Kuratorium der Philharmonie von der Stadt eine Neuausrichtung des Hauses. Die Stadt müsse die Ursachen beheben, die in den vergangenen Spielzeiten zu einem Minus geführt hätten, sagte der Vorstandsvorsitzende von MAN Ferrostaal und Gründer des Kuratoriums, Matthias Mitscherlich, am Freitag in Essen. Die Fixkosten für das Haus seien zu niedrig angesetzt - dadurch drohe pro Jahr eine Finanzlücke von rund 900 000 Euro.
Zudem verlangte Mitscherlich von der Stadt mehr Transparenz über die Verwendung der von den Sponsoren zur Verfügung gestellten Gelder.
Quersubventionen in andere Bereiche der Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP) dürfe es künftig nicht mehr gegeben. Um dies zu verhindern, müsse auch das Ziel verfolgt werden, die Philharmonie selbstständig zu machen und aus der bisherigen GmbH herauszulösen.
Am Mittwoch war der Musikmanager Johannes Bultmann vom Aufsichtsrat des TuP zum neuen Intendanten der Philharmonie Essen ernannt worden. Bultmann tritt sein Amt zum 1. Dezember an. Darüber hinaus legte der Aufsichtsrat den Streit mit dem wegen Etatüberschreitungen am 22. September gekündigten Intendanten Kaufmann bei. Das Gremium einigte sich mit Kaufmann auf eine Aufhebungsvereinbarung.
Kaufmann erklärte in einer Mitteilung, die gegen ihn vonseiten der Stadt erhobenen Vorwürfe hätten sich als falsch erwiesen. Aufgrund seiner weiterhin «bestehenden Verbundenheit» mit der Philharmonie habe er den Streit mit der Stadt beigelegt und den Weg für seinen Nachfolger Bultmann freigemacht. In den kommenden Jahren stehe er der Philharmonie aber «beratend» zur Seite.