Für sein Lebenswerk wird der Liedermacher Wolf Biermann von der GEMA geehrt.
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Wolf Biermann 2019. Foto: Thorsten Jander
Lieber gelobt als geschmäht
In der Begründung heißt es, Biermann verbinde „poetische Sprache, musikalische Tiefe und politischen Protest auf einzigartige Weise“. Der 1936 in Hamburg geborene Poet und Musiker siedelte 1953 als kommunistischer Jugendlicher in die DDR über, wandelte sich aber mit der Zeit zu einem scharfen Kritiker der SED, weswegen ihm 1965 ein Auftritts- und Publikationsverbot verhängt wurde. Nach einem Konzert in Köln wurde ihm 1976 die Wiedereinreise in die DDR verweigert, Biermann wurde ausgebürgert, was in Ost- und Westdeutschland zu breiten Protesten führte. Wolf Biermann engagierte sich danach in der Friedens- und Anti-Atomkraft-Bewegung in der Bundesrepublik. Der heute 88-Jährige gehört zu den prägenden Künstler*innen der deutsch-deutschen Geschichte.
Auf die Auszeichnung reagiert der Hamburger gewohnt humorvoll: „Ich werde lieber gelobt als geschmäht und freue mich, dass mir die GEMA diesen Preis überreicht“, merkte er laut Pressemitteilung an. Die GEMA beschäftige sich „mit den beiden Musen – Text und Musik – die sich küssen müssen, um ein gutes Kunstwerk zu schaffen“. Biermann, der mit seiner Ehefrau in Hamburg lebt, will den Preis Ende Februar persönlich in Berlin entgegennehmen.
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