Basel - Ob moderne Inszenierung oder Wiederbelebung der Klassiker: Heinz Spoerli gilt als einer der erfolgreichsten Choreografen der Welt. Sein ganzes Leben lang hat der gebürtige Basler dem Tanz verschrieben, zunächst noch auf der Bühne, danach als Choreograf und Ballett-Direktor. Besonderes Augenmerk legte er stets auf die Förderung der Jugend. Am Mittwoch (8. Juli) wird Spoerli 75 Jahre alt.
Seine Sporen als Tänzer verdiente sich Spoerli in seiner Heimat, in Kanada und in Deutschland. An den Bühnen der Stadt Köln tanzte er von 1963 bis 1966. Seine wahre Leidenschaft galt aber immer der Inszenierung: 1973 wurde er Ballettdirektor des Stadttheaters Basel und gefragter Gast-Choreograf an allen namhaften Häusern. Er verstand es immer wieder, ein emotionales Spannungsverhältnis zwischen Tanz und Musik zu kreieren.
Nach einem fünfjährigen Zwischenstopp an der Deutschen Oper am Rhein zog es den Perfektionisten wieder in seine Heimat. Von 1996 bis zu seinem Rücktritt 2012 leitete der vielfach ausgezeichnete Spoerli das Ballett des Opernhauses Zürich. Mit Leidenschaft, Engagement und einer Portion Strenge konnte er seine Truppe zu Höchstleistungen animieren.
«Tanz ist ein Instrument, um Musik zu visualisieren», sagte Spoerli. Unvergessen bleibt etwa seine Inszenierung des «Sommernachtstraums». Sein Spektrum reichte vom traditionellen Handlungsballett bis hin zu abstrakten, nicht-narrativen Produktionen. Seit seinem Abgang aus Zürich ist Spoerli als freischaffender Gastchoreograf tätig. Zuletzt war seine Version von «Peer Gynt» an der Oper in Helsinki im vergangenen Jahr zu sehen.
Besonderes Augenmerk setzte Spoerli immer auf die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses. Um einen Beitrag zum Erhalt der Kunstform Tanz zu leisten, gründete der Schweizer zu seinem 60. Geburtstag die «Foundation Heinz Spoerli».