Wie die Oper Leipzig mitteilt, ist der Regisseur Joachim Herz heute (18. Oktober) verstorben. Herz war von 1959-1976 Operndirektor der Leipziger Oper. „Mit Joachim Herz“, so Intendant Alexander von Maraviæ, „verliert nicht nur die Oper Leipzig, die jahrzehntelang maßgeblich von seinem Wirken geprägt wurde, sondern die Musik- und Theaterwelt einen der großen Wegbereiter des Musiktheaters.
Erinnert sei besonders an seine legendäre Neudeutung von Richard Wagers ‚Der Ring des Nibelungen’. Seine Persönlichkeit und seine Ausstrahlung waren für Generationen von Künstlern Vorbild und Ansporn.“
Die Nachricht trifft die Oper Leipzig umso mehr, als Joachim Herz seine Verbundenheit mit dem Haus noch vor wenigen Tagen zeigte. Er wohnte anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Opernhauses der Premiere „Die Meistersinger von Nürnberg“ bei. Mit ebendiesem Werk in seiner unvergessenen Inszenierung war das Leipziger Opernhaus am 9. Oktober 1960 eingeweiht worden.
Biographie
Joachim Herz kam 1924 in Dresden zur Welt. Er besuchte die Kreuzschule und wurde nach dem Abitur zum Militär einberufen. Von 1945 bis 1949 studiert Joachim Herz an der Musikhochschule Dresden auf das Höhere Lehramt, davon zwei Semester Opernregie bei Heinz Arnold und unterrichtete zugleich als Dozent. 1949 bis 1951 studierte er Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und wurde zudem Assistent von Heinz Arnold an der Musikhochschule Dresden.
Joachim Herz arbeitete danach als Opernregisseur an der Landesoper Radebeul und von 1953 bis 1956 an der Komischen Oper unter Walter Felsenstein. Nach einem Engagement in Köln wurde Joachim Herz von 1959 bis 1976 Direktor der Oper Leipzig und lehrte als Professor an der Universität.
Ab 1976 trat er die Nachfolge von Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin an. Von 1981 bis 1991 war Joachim Herz Chefregisseur der Staatsoper Dresden. 126 Inszenierungen von mehr als 60 Stücken kann Joachim Herz verzeichnen. Gastinszenierungen führten ihn nach Moskau, Buenos Aires, Wien, Zürich, Bern, Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, Belgrad, London, Wales, Schottland, Vancouver, Salzburg, und in Deutschland an die Staatsoper Berlin, nach München, Frankfurt/ Main, Essen und Hamburg.