Wien - Der suspendierte Intendant der Tiroler Festspiele Erl, Gustav Kuhn, hat erneut alle öffentlich gegen ihn erhobenen Vorwürfe über sexuelle Übergriffe zurückgewiesen. «Ich bin müde der Anschuldigungen, die so nicht stimmen», sagte Kuhn am Montagabend in der ORF-Nachrichtensendung «ZiB2». Die Vorwürfe stammten von Künstlern, die bei den Festspielen ausscheiden mussten.
Die sich beklagenden Frauen und Männer hätten möglichwerweise gehandelt, weil sie durch die Trennung von den Festspielen tief gekränkt seien, sagte der 73-Jährige. Mehrere Künstlerinnen hatten von ungewollten Küssen, Begrapschen der Brust und Griffen zwischen die Beine berichtet.
Er bestreite allerdings nicht, dass es bei Proben manchmal rüde zugegangen sei und er Wörter wie «Arschlöcher» und «Volltrottel» benutzt habe, so Kuhn. «Wenn eine Horn-Gruppe das nicht zusammenbringt nach zehn oder zwölf Mal, dann kann man als Dirigent manchmal ausfallend werden.» Außerdem entschuldige er sich, falls er tatsächlich einmal im Wortsinn daneben gegriffen habe. «Dafür entschuldige ich mich Hundert Mal, Hundert und Tausend Mal.» Aber nicht bei denjenigen, die solche Vorwürfe erfinden würden. Am Mittwoch will der Präsident der Festspiele, Hans Peter Haselsteiner, in einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage und zu den Plänen in Erl Stellung nehmen.