Frankfurt/Main - Der renommierte Klavierprofessor Lev Natochenny muss im Herbst sein Büro in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt räumen. Das Verwaltungsgericht hat nach eigenen Angaben vom Mittwoch einen Eilantrag des Pädagogen abgewiesen. Mit ihm hatte der 65-Jährige die Hochschule zwingen wollen, seinen Eintritt in den Ruhestand um ein Jahr hinauszuschieben.
«Das ist enttäuschend, aber es ist eine Tatsache», sagte Natochenny der Deutschen Presse-Agentur. Ob er beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof Beschwerde einlegt, ließ er offen. Der Musiker kündigte an, er wolle ein Institut für hochbegabte Pianisten gründen.
Das Gericht sei der Argumentation der Hochschule gefolgt, die kein dienstliches Interesse an der Weiterbeschäftigung Natochennys erkannt habe, teilte die Hochschule mit. Das Hessische Beamtengesetz erlaubt ein Hinausschieben der Altersgrenze bis zum vollendeten 70. Lebensjahr, wenn es «im dienstlichen Interesse» liegt. Natochenny lehrt seit 1995 an der Frankfurter Musikhochschule, einer seiner bekanntesten Schüler ist der mehrfache «Echo»-Preisträger Martin Stadtfeld (34).