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Kaija Saariaho. Foto: M. Kytöharju

Kaija Saariaho.

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Klangspiele zwischen Elektronik und Orchester

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Zum Tod der finnischen Komponistin Kaija Saariaho
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Die Prophetin gilt im eigenen Lande nichts – ein Satz, der auf die finnische Komponistin Kaija Saariaho zu Beginn ihrer Karriere sehr wohl zutraf. Denn an der Sibelius-Akademie, an der sie sich nach der Schule für ein Kompositionsstudium bewarb, lehnte man sie zunächst ab mit der Begründung, sie sei eine Frau. Spätestens mit der Verleihung des Sibelius-Preises der Wihuri-Stiftung (2009) bekannte sich Finnland zu seiner wichtigsten Komponistin.

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In den 70er-Jahren jedenfalls erkannte der Avantgardist Paavo Heininen ihre große Begabung und nahm sie in seine Klasse an der Sibelius Akademie auf. Zusammen mit ihm, Magnus Lindberg und anderen gründete sie die legendäre finnische Neue-Musik-Gruppe Open Ears. Über Freiburg (bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber) führte sie ihr Weg dann nach Paris, wo sie ab 1982 am IRCAM im Centre Pompidou studierte. Paris wurde auch ihre private Heimat bis zu ihrem Tod am 2. Juni dieses Jahres. Die finnische Komponistin nahm in ihrer Alterskohorte nicht nur eine Sonderrolle ein, weil sie eine erfolgreiche Frau war, sondern vor allem, weil sie fernab von Schulen, Moden und ästhetischen Korsetten ihre eigene Klangsprache kontinuierlich vorantrieb: So unterschiedliche Werke wie „Graal théâtre“ (1994–1997), ihre Oper „L’amour de loin“ (2000) oder ihr Oratorium „La passion de Simone“ zeugen von Saariahos Alleinstellung. ak

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