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Literaturnobelpreis geht an französischen Autor Le Clézio

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Stockholm (ddp). Der französische Autor Jean-Marie Gustave Le Clézio erhält in diesem Jahr den Litarturnobelpreis. Das teilte die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm mit. Der 68-Jährige wurde als «Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation» gewürdigt.

Zu seinen Werken gehören «Le procès-verbal» (1963; «Das Protokoll», 1965), «Révolutions» (2003; «Revolutionen», 2006) sowie unter anderen «L'Africain» (2004; «Der Afrikaner», 2007).

   Im vergangenen Jahr ging die Ehrung an die britische Schriftstellerin Doris Lessing. Aus dem deutschsprachigen Raum hatte zuletzt die Österreicherin Elfriede Jelinek 2004 die Auszeichnung erhalten. Letzter deutscher Literaturnobelpreisträger war Günter Grass im Jahr 1999.

   Der Nobelpreis ist mit umgerechnet rund einer Million Euro dotiert. Die Auszeichnungen werden traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), durch Schwedens König in Stockholm überreicht. Der Friedensnobelpreis wird in Oslo verliehen.

Obwohl Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki noch keins der Bücher des Literaturnobelpreisträgers Le Clézio gelesen hat, wie er gegenüber ddp behauptet, ist er mit der Vergabe des Preises an nicht zufrieden. Er sei «natürlich» enttäuscht, «weil Philip Roth den Preis seit vielen Jahren verdient hätte». Erneut sei der US-Autor aber leer ausgegangen, kritisierte Reich-Ranicki am Donnerstag auf ddp-Anfrage in Frankfurt am Main. Zum Werk Le Clézios könne er sich nicht äußern. «Er soll ein seriöser Autor sein», sagte Reich-Ranicki. Die Schwedische Akademie hatte den 68-jährigen Le Clézio als «Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase«, als »Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation» gewürdigt.
 

 

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