Es gab eine Zeit, da verging kaum ein Tag, an dem man im Bayerischen Rundfunk nicht den Namen Hans Stadlmair hörte. Kein Wunder, über 500 Aufnahmen sind unter seiner Leitung für den BR entstanden. Viele davon stammen von „seinem“ Münchener Kammerorchester.
Fast 40 Jahre lang, von 1956 bis 1995 leitete der Dirigent den 1950 gegründeten Klangkörper. Mit ihm verliere man „eine musikalische Vaterfigur, einen kompromisslosen Musiker“, so das Orchester in einer Mitteilung.
1929 in Neuhofen im oberösterreichischen Krems geboren, erlebte der 13-jährige Geigenschüler in Linz sein symphonisches Erweckungserlebnis: Wilhelm Furtwängler probte Bruckners Neunte. Stadlmair studierte dann an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und ab 1952 Komposition bei Johann Nepomuk David in Stuttgart. Seine etwa 100 Werke werden im Deutschen Komponistenarchiv in Hellerau verwahrt.
Als Dirigent interessierte sich Stadlmair stets auch für Komponisten abseits des Standardrepertoires; zuletzt spielte er zusammen mit den Bamberger Symphonikern sämtliche Symphonien sowie weitere Werke Joseph Joachim Raffs ein.
Am 13. Februar ist Hans Stadlmair im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in München verstorben.