Berlin - Vladimir Malakhov verlässt das Staatsballett Berlin. Der Intendant will seinen Vertrag auf eigenen Wunsch nicht über die Spielzeit 2013/2014 hinaus verlängern, wie das Ensemble mitteilte. Malakhov habe die Tänzer und anderen Mitarbeiter am selben Tag über seine Entscheidung informiert. In der Zukunft möchte der 45-Jährige sich nach eigenen Worten "neuen Herausforderungen" widmen. Konkrete Angaben zu seinen Plänen machte er nicht.
Malakhov war 2004 zum Intendanten des neugegründeten Staatsballetts Berlin berufen worden. Als Intendant sei es ihm gelungen, die ehemals drei Compagnien der Opernhäuser zu einem einzigen hervorragenden Ensemble mit herausragenden Solisten zu formen, betonte das Staatsballett.
Ausgerichtet sei das Ensemble unter seiner Führung auf das klassische Repertoire, ergänzt durch neoklassische und zeitgenössische Produktionen. Malakhov sehe die Stärke der Compagnie im klassischen Tanz und in großen abendfüllenden Handlungsballetten. Wichtig sei ihm während seiner Intendanz der Aufbau eines umfangreichen Repertoires gewesen, hieß es weiter.
Mit der Reihe "Malakhov & Friends" habe der Intendant das Ballett zu einem "gesellschaftlichen Ereignis in Berlin" gemacht. Ein weiterer Höhepunkt seiner Amtszeit würden die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Ensembles in der Saison 2013/2014 sein.
Stationen des Ausnahmetänzers
Malakhov wurde im ukrainischen Kriwoi Rog geboren und begann seine Tanzausbildung im Alter von vier Jahren an der Ballettschule im Heimatort. Mit dem zehnten Lebensjahr setzte er seine Ausbildung an der Moskauer Bolschoi-Ballettschule fort und wurde 1986 gleich nach seinem Abschluss als jüngster Solotänzer des Ensembles direkt an das Moskauer Klassische Ballett engagiert.
Weitere Stationen Malakhovs, der als Ausnahmetänzer gilt, waren das Wiener Staatsopernballett, das National Ballet of Canada und das American Ballet Theatre an der Metropolitan Opera in New York City. Außerdem trat er regelmäßig auf den Ballettbühnen in Wien, Stuttgart und Berlin auf.
Seine erste Choreografie "Die Bajadere" zur Musik von Ludwig Minkus nach Marius Petipa stellte Malakhov 1999 an der Wiener Staatsoper vor, 2002 an der Staatsoper Unter den Linden. Im gleichen Jahr wurde er zum Ballettdirektor des Hauses in Berlin berufen und erarbeitete für seine Compagnie Prokofieffs "Cinderella". 2007 feierte Malakhov sein 20-jähriges Bühnenjubiläum in der Bundeshauptstadt.