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Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden. Autor Eckhard Gropp gestorben
Der Musiker, Musikwissenschaftler, Journalist und nmz-Autor Eckhard Gropp ist am 27. Juni 2002 nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Trotz seiner erst 32 Jahre hat Gropp in vielen Bereichen des Musiklebens in Deutschland seine Spuren hinterlassen. In Dortmund geboren hatte er nach pianistischer Privatausbildung, zuletzt bei K.-H. Kämmerling, schon während des Studiums beim Lokalradio des WDR als Praktikant begonnen. Daraus entwickelte sich eine ständige Freie Mitarbeit als Autor und Moderator zahlreicher WDR-Redaktionen insbesondere „Papageno“, der Kinder-Musiksendung, deren vielseitige musikalische Ausrichtung ihm besonders am Herzen lag. Nach Studienabschluss in Bochum und Promotion zum Thema „Musik in den Medien“, die er noch im Februar 2002 in Bonn abschloss, wurde er dort im April nach vorausgegangenen Lehraufträgen Assistent am Musikwissenschaftlichen Seminar.
Engagierte Interviews und kritische Recherchen zeichneten ihn ebenso aus wie rasches Wechseln zwischen den so unterschiedlichen Anforderungen seiner Tätigkeiten. Talent und Witz vereinten sich glücklich in dieser prägenden Persönlichkeit.
[Olav Roßbach]

Dave Holland Jazzmusiker 2002
Der Bassist Dave Holland wurde von einer internationalen Jury zum Jazzmusiker des Jahres 2002 ausgerufen. Mehr als 400 Musiker und Journalisten haben mit dieser Auszeichnung einen legendären Jazz-Künstler prämiert. Am 17. September 2002 wird Holland im Rahmen der Festwochen im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie zur Deutschlandpremiere eines Doppelkonzertes zu hören sein. Er wird ein für ihn geschriebenes Stück von Mark Turnage für Solo-Kontrabass und Ensemble – Bass Inventions –zur Aufführung bringen. Bei diesem Stück stehen zwei geistige Väter Pate – Miles Davis und Johann Sebastian Bach. In der zweiten Konzerthälfte spielt das Dave Holland Quintet. Vollständiges Programm unter www.festwochen.de

Ehrung für Max Rostal
Fast 50 Jahre nachdem der Frankfurter Musikprofessor und Geiger Alois Kottmann selbst in dem kleinen Ort Strobl am Wolfgangssee einen Meisterkurs bei dem berühmten Geigenpädagogen Max Rostal besucht hatte, fand er sich am 20. Juli wieder in der kleinen Gemeinde ein, um vor der dortigen Grundschule eine Gedenktafel zur Erinnerung an Max Rostal zu enthüllen.
Der in Schlesien geborene Max Rostal war Professor an der Hochschule in Berlin, bevor er sich aufgrund seiner jüdischen Herkunft gezwungen sah, Deutschland zu verlassen und 1934 nach England emigrierte. Bis zum Jahr 1958 lebte er in London und war neben seiner Konzerttätigkeit auch als Lehrer an der Guildhall School of Music tätig. Er lehrte seit dem Jahr 1957 auch an der Musikhochschule in Köln und folgte 1958 einem Ruf an das Konservatorium in Bern. Es war auch zu dieser Zeit, in den 50ern, als er einige seiner Meisterkurse in der Grundschule in Strobl abhielt.
Auf Anregung Kottmanns entschloss sich die Gemeinde Strobl jetzt zur Errichtung einer Gedenktafel. In seiner Rede hob Kottmann besonders Rostals Einsatz für eine völkerübegreifende Gemeinschaft hervor und rief in diesem Zusammenhang die Gründung der European Stringteacher Association durch Max Rostal ins Gedächtnis. Die Wurzeln für diese Bemühungen sieht Kottmann in den Erfahrungen Rostals im Dritten Reich. Die Gemeinschaft, die ihm zu dieser Zeit verwehrt geblieben sei, habe er später mit viel Erfolg versucht, grenzüberschreitend aufzubauen.

Zwischen Heimat und Welt
Der Komponist Jenö Takács wird hundert

Dass ein Komponist noch dabei ist, wenn sein 100. Geburtstag gefeiert wird, kommt zwar immer häufiger vor, ist aber trotz aller Fortschritte immer noch etwas Besonderes. Als es bei Nicolas Slonimsky so weit war, erschien eine Auswahl seiner Schriften unter dem Titel „The First Hundred Years“. Ein weiteres Jahr war dem großen Universalisten beschieden. Unlängst starb in Wisconsin der 109-jährige Leo Ornstein, amerikanischer Avantgardist der zwanziger Jahre. Nun also Takács, gefeierter Pianist und Tonschöpfer, der am 25. September ein Jahrhundert alt wird. 1970 kehrte der Weitgereiste, nach 18 Jahren als Professor für Klavier und Komposition an der University of Cincinnati, in seinen Geburtsort Siegendorf im österreichischen Burgenland zurück. Wie sein Name vermuten lässt, kam der kompositorische Haupteinfluss aus Ungarn: Béla Bartóks Idiom hinterließ vernehmliche Spuren in seinem Œuvre. Doch fand Takács, zunächst in Wien Schüler des bekennenden Spätromantikers Joseph Marx und Bewunderer des Ahnherrn ungarischer Rhapsodik Franz Liszt, bald zu seinen eigenen Stärken: Die kleinen Formen, das Liedhafte und Tänzerische ging ihm in mannigfaltigster Ausprägung von der Hand, und selbst bei der Anwendung zwölftöniger Techniken kommt nie das Musikantische unter die Räder. Zugleich war es auch bald das improvisatorisch schweifende Element, welches er mit subtilem Zauber fortzuspinnen vermochte, verbunden mit einem nie nachlassenden Interesse an den fol-kloristischen Quellen aus aller Welt. Nachdem er 1926 Bartók kennengelernt hatte, unterrichtete er 1927-32 Klavier am Konservatorium in Kairo. Die wirkungsvolle Einschmelzung orientalischer Elemente trug ihm das Etikett „ägyptischer Bartók“ ein. 1932-34 ging er als Professor für Klavier und Komposition an das Konservatorium im philippinischen Manila, um danach drei weitere Jahre in Kairo zu wirken. Nach einer ersten US-Reise leitete er im Krieg (1939-48) die Geschicke des Konservatoriums im ungarischen Pécs. Takács hat ein imponierendes Werkganzes voller Facettenreichtum geschaffen, welches auch exotisches Instrumentarium umfasst und für Musiker aller Geschicklichkeitsstufen viel Reizvolles zur Entdeckung bereithält.
[Christoph Schlüren]

Bertold Hummel
Bertold Hummel, einer der profiliertesten zeitgenössischen deutschen Komponisten, starb im Alter von 76 Jahren, er erlag Anfang August nach kurzem Leiden in einer Würzburger Klinik einer schweren Krankheit. Sein kompositorisches Schaffen umfasst über 200 Werke. Einer seiner Schaffensschwerpunkte lag in der katholischen Kirchenmusik, daneben schrieb er auch Sinfonien, Ballette, Kammermusik, Schlagzeugkonzerte sowie Bühnen- und Filmmusiken. Als Kompositionslehrer und langjähriger Präsident der Würzburger Musikhochschule formte er eine ganze Nachwuchsgeneration zeitgenössischer Komponisten mit. Seine Werke umfassen zahlreiche gut spielbare Stücke für Kinder und Jugendliche, viele seiner Werke gehören heute zum Standardrepertoire von Schülerkonzerten und “Jugend-musiziert“-Wettbewerben. In Verbänden und Gremien, beispielsweise bei der GEMA und dem Deutschen Tonkünstlerverband, profilierte er sich stets als kenntnisreicher engagierter Streiter für musikalische Belange.

Anton Guadagno
Der Dirigent Anton Guadagno (79) ist Mitte August in Wien an den Folgen eines Herzanfalls verstorben. Das gaben die Opernfestspiele St. Margarethen, deren musikalischer Leiter er war, bekannt. Guadagno wurde im italienischen Castellamare del Golfo geboren und war amerikanischer Staatsbürger. Vor kurzem wurde er von der Republik Österreich mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Er dirigierte unter anderem an der Metropolitan Opera New York, Opera de Paris, Royal Opera Covent Garden (London), San Francisco Opera, Köln, Berlin, München, Hamburg und der Arena di Verona. An der Wiener Staatsoper dirigierte Guadagno über 29 Jahre lang. 15 Jahre lang war er als künstlerischer Leiter und erster Dirigent der Palm Beach Opera tätig; seit fünf Jahren fungierte er als erster Gastdirigent des Tokyo Philharmonic Orchestra. Bei den Opernfestspielen in St. Margarethen übernahm er 2002 erstmals die musikalische Leitung.

Preis für Jörg Widmann
Der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann (35) aus München erhält den Schneider-Schott-Musikpreis 2002. Der mehrfache Preisträger hat seit kurzem eine Professur für Klarinette an der Musikhochschule Freiburg. Mehrere Auftragskompositionen kamen mit dem WDR-Sinfonieorchester und dem Ensemble Modern zur Uraufführung, weitere sind vom Münchner Kammerorchester, von Musica Viva München, Staatsoper München und den Münchner Philharmoniker angenommen.

Solitude-Förderung
Musikstipendiaten der Akademie Schloss Solitude Stuttgart 2002 sind der Geiger Augustin Hadelich, der Komponist Axel Hafreich Hemprich, der Violinist Gregor Hübner, der Perkussionist Markus Schmidt (34), die Sopranistin Marie-Thérèse von Seyfried, der Komponist Daniel Smutny, der Bariton Christoph Sökler (26), der Tenor Andreas Weller, Andreas Zbik und die Kulturmanagerin Karen Bork.

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