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Jazz-Kontrabassist George Mraz mit 77 Jahren gestorben. Foto: Hufner
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Rumänischer Ausnahme-Pianist Radu Lupu gestorben

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Genf - Der in Rumänien geborene Weltklasse-Pianist Radu Lupu ist tot. Er starb am Ostersonntag im Alter von 76 Jahren in seiner Wahlheimat Schweiz. Das bestätigte die Künstleragentur Thelen, die Lupu in Frankreich vertrat, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Sie bezog sich auf Angaben von Lupus Frau Delia. Radu Lupu hatte sich 2019 aus Krankheitsgründen von den Konzertbühnen zurückgezogen.

Lupu galt wegen seiner bemerkenswerten Interpretationen und eines großen Nuancenreichtums als Ausnahme-Pianist. «Er hat mit seinem samtenen Spiel und seinen himmlischen Nuancen Generationen von Zuhörern geprägt», würdigte die Westschweizer Zeitung «Le Temps» ihn.

«Er war ein freundlicher und bescheidener Musiker, der nur selten in den Medien auftrat und ein besonderes Gespür dafür hatte, wie man Musik auf der Bühne kreiert und wiedergibt», schrieben die Veranstalter des George Enescu Festivals, eines großen klassischen Musikwettbewerbs in Rumänien, auf ihrer Webseite. Bei dem Festival war Lupu 2013 zuletzt mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim aufgetreten.

Lupu gewann internationale Preise, trat auf vielen internationalen Festivals und mit den bekanntesten Orchestern der Welt auf. Mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan gab er 1978 sein Debüt bei den Salzburger Festspielen, wie seine frühere Agentur Golan in Zürich berichtete. Er spielte unter anderem mit dem niederländischen Concertgebouw-Orchester, dem Cleveland Orchester, den Wiener Philharmonikern und dem Tonhalle-Orchester Zürich.

Auch auf deutschen Bühnen war Radu Lupu sehr präsent. 2014 war er mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden auf Tournee. Vor wenigen Jahren trat er noch in Leipzig mit dem Gewandhausorchester auf.

Lupu nahm nach Angaben der Agentur Golan sämtliche Klavierkonzerte von Beethoven auf, das Klavierkonzert Nr. 1 von Brahms, die Konzerte von Schumann und Grieg, sämtliche Violinsonaten von Mozart mit Szymon Goldberg, die Violinsonaten von Debussy und Franck mit Kyung-Wha Chung sowie Solowerke von Beethoven, Brahms, Schumann und Schubert.

Er war bereits mit zwölf Jahren erstmals öffentlich aufgetreten. 1961 erhielt er ein Stipendium für das Moskauer Konservatorium. Abgesehen von seiner Klavierkunst lebte Radu zurückgezogen und gab wenige Interviews.

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