Prag - Der Musiker Milan Skampa, langjähriger Bratschist des tschechischen Smetana-Quartetts, ist tot. Er sei bereits am Samstag im Alter von 89 Jahren gestorben, berichtete die Zeitung «Pravo» am Montag unter Berufung auf seine Ehefrau Jarmila. Mit dem Quartett absolvierte Skampa von 1956 bis zu dessen Auflösung im Jahr 1989 tausende Konzerte in Europa, den USA und Japan und spielte zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen ein.
Zudem unterrichtete er an der Prager Musikhochschule. Vier seiner Schüler gründeten später das Pavel-Haas-Quartett, das 2007 den Musikwettbewerb «Premio Paolo Borciani» gewann.
Skampa wurde am 4. Juni 1928 in Prag als Sohn einer Geigenlehrerin geboren. Mit fünf Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt, mit 16 Jahren wurde er zum Violinen-Solisten des tschechischen Rundfunksymphonieorchesters berufen. Für das Smetana-Quartett wurde Skampa engagiert, obwohl er bis dahin nie eine Viola in der Hand gehabt hatte. «Erst laufen die Finger und vibrieren, und der Ton ist wunderschön, aber was fehlt, ist die Lebenserfahrung», sagte er einmal. «Und dann verfügt man über die Lebenserfahrungen, auch die schmerzhaften, doch die Knochen knirschen schon etwas.»