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Unabhängiger, kritischer Denker - Steve Martland ist tot

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Steve Martland, einer der herausragenden britischen Komponisten, ist am 6. Mai 2013 unerwartet verstorben. Martland war eine absolut einzigartige, unkonventionelle Persönlichkeit, ein unabhängiger, kritischer Denker, der eine ganze Generation jüngerer Musiker beeinflusst hat – Komponisten, Interpreten und Programmgestalter, wie der Schott Music Verlag mitteilt.

 

Steve Martland wurde am 10. Oktober 1959 in Liverpool geboren und studierte Komposition in Holland bei Louis Andriessen. Sein Leben lang beschäftigte er sich mit der Frage, welche Rolle ein Komponist in der heutigen Gesellschaft übernehmen müsse.

Er gründete sein eigenes Ensemble, die Steve Martland Band, die Dave Maric, Colin Currie und Alex Poots zu ihren Gründungsmitgliedern zählte. Außerdem initiierte und unterhielt er die Summer School "Strike Out" für angehende Komponisten, die noch zur Schule gehen und ansonsten keinerlei Unterricht und Unterstützung erhalten.
Sein Œeuvre weist nur ein großformatiges Orchesterwerk auf, Babi Yar von 1983. Dieses ist jedoch eine erschütternde Meditation darüber, was Menschlichkeit im Angesicht der "Naturgeschichte der Zerstörung" bedeuten kann. Martlands Werke für Streicher, insbesondere Crossing the Border, stehen in der großen Tradition englischer Musik von Vaughan Williams, Tippett und Britten. Seine tänzerischen, mitreißenden Ensemblestücke tragen von William Blake inspirierte Titel wie Horses of Instruction und Eternal Delight; sie wurden von Ensembles in der ganzen Welt aufgeführt.

Steve Martland bei Schott Music