Hamburg - Karin Beier (54) soll mindestens bis 2025 Intendantin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg bleiben. Darauf hat sie sich mit Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) verständigt. Danach soll es drei Optionen auf Verlängerungen um jeweils ein weiteres Jahr geben, wie Brosda der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte.
«Das Deutsche Schauspielhaus hat unter ihrer Intendanz eine wunderbare Entwicklung genommen», sagte Brosda. Sowohl was die künstlerischen Positionen angehe mit einer großen Vielfalt und gesellschaftlicher Relevanz, als auch was den Erfolg beim Publikum angehe. «Das ist eine Melange, an der wollen wir nichts ändern. Im Gegenteil: Wir freuen uns auf die Perspektiven, die daraus noch erwachsen können», meinte der Senator.
Seit der Spielzeit 2013/14 leitet die gebürtige Kölnerin als inszenierende Intendantin das Hamburger Schauspielhaus - davor war sie am Schauspiel Köln (2007-2013). Während dieser Zeit wurden etliche Inszenierungen zum Berliner Theatertreffen eingeladen, darunter «Schiff der Träume» nach Fellini und «Am Königsweg» über Donald Trump von Elfriede Jelinek. Für seine Rolle in der Uraufführung von Michel Houellebecqs Roman «Unterwerfung» erhielt Edgar Selge den Deutschen Theaterpreis. Mit einem neuen Stück von Rainald Goetz - «Reich des Todes. Politische Theorie» über die Auswirkungen des 11. September 2001 - eröffnet Karin Beier am 11. September 2020 die neue Saison.
Mit 1200 Plätzen ist das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg das größte Sprechtheater Deutschlands. Eröffnet wurde das neobarocke Haus 1900 auf private Initiative von Hamburger Bürgern - heute zählt es zu den führenden Theatern Deutschlands. Bisherige Intendanten waren unter anderem Gustaf Gründgens (1955-1963), Peter Zadek (1985-1989), Frank Baumbauer (1993-2000) und Tom Stromberg (2000-2005).