Mannheim - Sänger Xavier Naidoo hat für die Förderung des musikalischen Nachwuchses einen Preis erhalten. Er wurde am Mittwoch in Mannheim mit der Hans-Lenz-Medaille ausgezeichnet, die jährlich von der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) vergeben wird.
Naidoo begeistere junge Menschen für Musik, die durch Vereine und Verbände kaum erreicht würden, sagte BDO-Präsident Ernst Burgbacher. Seinen hohen Bekanntheitsgrad nutze er für Aktionen für Integration und gegen Fremdenfeindlichkeit. Zudem sei Naidoo einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Sprache in der Musik.
Naidoo sagte, ihm sei es sehr wichtig, Deutsch als Sprache mit in seine Musik einzubringen. Die "Seele im Herzen" lasse sich am ehesten in der Muttersprache erreichen.
Preise sind Naidoo "ein bisschen unangenehm"
Dass es den BDO gebe, habe er vor der Verleihung des Preises nicht gewusst. "Ich glaube, ich habe es vermutet", scherzte der Musiker. Zu Preisen wie die Hans-Lenz-Medaille sei er früher eher kritisch eingestellt gewesen. Es sei ihm "ein bisschen unangenehm", wenn so viel Wind um etwas gemacht werde, das er ohnehin getan hätte. Aber inzwischen könne er besser damit umgehen. Auch seine Rolle als Vorbild habe er mittlerweile akzeptiert.
Von den unzähligen Cover-Versionen seiner Songs, wie sie beispielsweise auf Youtube zu finden sind, ist Naidoo begeistert. Er schaue sich viele solcher Produktionen an und finde sie faszinierend, sagte der Musiker. Es seien "ganz tolle Sachen" dabei. Für ihn sei es "unfassbar, was da passiert".
Es würde jedoch den Rahmen sprengen, junge Talente bei Youtube zu suchen, sagte Naidoo weiter. Dafür greife er auf die Mannheimer Popakademie zurück. Dort könne er sich "die besten Leute rauspicken".
Naidoo wirbt für mehr Live-Musik im Fernsehen
Als Talentschmiede lobte Naidoo die neue Fernsehshow "The Voice of Germany", in deren Jury der Musiker sitzt. Die Show habe es geschafft, viele exzellente Sänger zu ihm ins Studio zu bringen, sagte er. Manche von ihnen würden sich live zu völlig neuen Höhen aufschwingen.
Die Show ermögliche es ihm daher auch, für mehr Live-Musik im deutschen Fernsehen zu kämpfen. Solche Musik berühre die Zuschauer ganz anders. "Es muss doch nicht immer alles aufgezeichnet sein", betonte Naidoo.