Rostock/Güstrow (ddp-nrd). Zum 70. Todestag von Ernst Barlach am Freitag (24.10.) widmen sich zahlreiche Ausstellungen und Vorträge dem vielseitigen Schaffen des Künstlers. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf dem Werk Barlachs als Prosa-Autor und Dramatiker.
In Rostock sind das Institut für Text und Kultur der Theologischen Fakultät sowie die Hochschule für Musik und Theater an der Veranstaltungsreihe beteiligt. Zudem laden das Ernst-Barlach-Museum Güstrow und die Rostocker Kunsthalle zu Sonderausstellungen ein.
Am Freitag veranstaltet die Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow die offizielle Gedenkfeier. Den Festvortrag «War Ernst Barlach Pazifist?» hält der Theologe Friedrich Schorlemmer. Ebenfalls am Freitag steht in der Rostocker Universitätskirche eine szenische Lesung aus dem Barlach-Drama «Der Findling» auf dem Programm. Mit Improvisationen sind Studenten der Musikhochschule beteiligt.
Eine Vortragsreihe in Rostock beleuchtet am Freitag und Samstag unter anderem das Thema Gott in Barlachs Texten, das Verhältnis des Künstlers zu Bertolt Brecht sowie «Barlachs Theater der Gottverlassenen». Noch bis Anfang November sind in der Rostocker Kunsthalle einige Plastiken von Barlach «im Zwiegespräch» mit Gemälden von Alexander Dettmar zu sehen. In Güstrow illustrieren in einer Sonderausstellung Fotos von Uwe Seemann Texte von Barlach aus dessen Güstrower Tagebuch.
Der 1870 im holsteinischen Wedel geborene Barlach lebte in seiner Hauptschaffensperiode von 1910 bis zu seinem Tod am 24. Oktober 1938 in Güstrow. Zahlreiche Werke konnten vor der Vernichtung durch die Nazis gerettet werden. Die 1994 gegründete Ernst-Barlach-Stiftung hat mittlerweile 320 Skulpturen, mehr als 1000 Zeichnungen, 300 Druckgrafiken, 110 literarische Handschriften und ebenso viele Skizzenbücher des Künstlers zusammengetragen. Barlach-Museen gibt es in Güstrow, Ratzeburg, Hamburg und Wedel.