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Michael Sanderling, Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie. Foto: VdM
Michael Sanderling, Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie. Foto: VdM
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Exemplarische Partnerschaft bewiesen

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Ein Porträt der Deutschen Streicherphilharmonie
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Deutsche Streicherphilharmonie – hinter diesem jungen Namen verbirgt sich ein über 30 Jahre altes Jugendorchester mit einem nach wie vor jungen Konzept. 1973 wurde es anlässlich der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ostberlin unter dem Namen „Zentrales Jugendstreichorchester der Musikschulen der DDR“ gegründet. Die Initiative dazu kam vom Dirigenten Helmut Koch, dem Begründer des Berliner Rundfunkorchesters und Leiter der Berliner Singakademie. Als Rundfunk-Musikschulorchester, RMO, etablierte es sich national und international.

Weitere Dirigenten waren Herbert Kegel, Wolf-Dieter Hauschild, Winfried Müller und Max Pommer. Jörg-Peter Weigle war über die Zeiten der Wende ständiger Dirigent. Er prägte das Orchester bis 1995. Anfang 1991 war es dem Verband deutscher Musikschulen (VdM) gelungen, das RMO zu erhalten. Der Verband formte daraus sein Deutsches

usikschulorchester (DMO). Es sollte sich als eine glückliche Entscheidung herausstellen.
Von 1995 bis 2004 war Hanns-Martin Schneidt künstlerischer Leiter desDMO. In seiner Nachfolge ist seit Sommer 2004 Michael Sanderling Chefdirigent des DMO, das sich nun Deutsche Streicherphilharmonie nennt. Michael Sanderling: „Deutsches Musikschulorchester, der Name weckte zu wenig Assoziationen mit der eigentlichen Spezifikation des Ensembles: einem Orchester, das bundesweit die besten jungen Streicher aller Musikschulen vereint.“ Was alle Vorläuferorchester mit der Streicherphilharmonie von heute verbindet, ist das Konzept eines homogenen Klangideals. Dieses beruht maßgeblich auf einer Idee: Alle Dozenten stammen seit jeher aus einem einzigen Orchester, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Von daher haben alle eine gemeinsame Idee eines Orchesterklangs, was wiederum dem VdM-Jugendorchester zugute kommt. Dieses revolutionäre Modell existiert nun seit über 30 Jahren. Kein Wunder, dass die Deutsche Streicherphilharmonie kürzlich als erstes Orchester mit der „tutti-pro“-Urkunde von der Jeunesses Musicales und der Deutschen Orchestervereinigung ausgezeichnet wurde. Hier wird seit Jahrzehnten exemplarisch eine Partnerschaft zwischen einem Profi- und einem Jugendorchester gelebt.

Der gravierende Unterschied in der Arbeit mit Profis und Jugendlichen liegt laut Sanderling jedoch nicht etwa in der Qualität, sondern in der Gemeinschaft. „Man ist wie eine Familie, die Freundschaft zwischen den Musikern ist etwas Ungewöhnliches. Jedes Profiorchester freut sich, wenn die Pausenglocke läutet, sie sind traurig, wenn ich sage, bis nachher.“

Welches Gewicht diesen Worten zukommt, mag man aus der Tatsache schließen, dass Sanderling seine jungen Musiker schließlich mit Kollegen aus dem Symphonieorchester des BR, dem Tonhallen Orchester Zürich, dem Berliner Sinfonie-Orchester, dem Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin, den Bamberger Sinfonikern oder dem Radiosinfonieorchester Stuttgart vergleichen kann.

Im Konzert der Deuschen Jugendorchester steht die Deutsche Streicherphilharmonie heute gut da: Wo sie spielt, gibt es hervorragende Kritiken und Wiedereinladungen (so geschehen erst kürzlich nach einem Konzert auf Schloss Elmau). Doch insgesamt gesehen sind die Möglichkeiten für Auftritte gering. Sanderling: „Da die Teilnehmer aus ganz Deutschland kommen, entstehen logistische Probleme. Auch sind wir dadurch im Vergleich zu anderen Jugendorchestern teurer.“ Ein Mehr an Sponsorengeldern könnte auch der Deutschen Streicherphilharmonie nicht schaden. Doch aufgrund seiner Konstruktion „sitzt“ es zwischen allen Sponsorenstühlen: Die lokalen Sponsoren sind nicht interessiert, und viele der bundesweit agierenden Förderer sind längst engagiert.

www.musikschulen.de

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