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Herr Jung gräbt gern unbekannte Werke aus…

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Das „Junge Tonkünstler Orchester“ der Junge Musikerstiftung startet Arbeitsphase
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Das „Junge Tonkünstler Orchester“ der Junge Musikerstiftung startet im August seine nächste Arbeitsphase. Eingeladen werden junge Musiker, die durch professionelles Studium bereits über einige Jahre Orchestererfahrung verfügen. Besonders wer Wagner mag, ist hier gut aufgehoben. Auf dem Programm stehen die Ouvertüre aus der Oper „Die Feen“ und die Symphonie C-Dur von Richard Wagner sowie das Violinkonzert von Siegfried Wagner.

Die Programmauswahl hängt nicht nur mit dem Wagner-Jubiläumsjahr zusammen. Vielmehr steht der Dirigent Manfred Jung für eine jahrzehntelange intensive Beschäftigung mit dem Werk Richard Wagners: Als Tenor, der (nicht nur) in Bayreuth alle großen Wagner-Tenorrollen gesungen hat, kennt er diese Literatur wie wenige andere. Unter anderem deshalb sind junge Musiker fasziniert von der Arbeit im Orchester. „Diese Musik hat er sein Leben lang gelebt – und das merkt man auch“, erklärt Konzertmeister Lasse Opriel. Laurens Groll, Stimmführer der Cello-Gruppe, findet es „unheimlich spannend, am Standort Bayreuth Wagner zu spielen“. Und Marcellin Aker, der ursprünglich aus Frankreich stammt und jetzt in Augsburg sein letztes Bachelor-Jahr im Fach Violine absolviert, ist unter anderem zum Tonkünstler Orchester gestoßen, weil es ihn das Gleiche fasziniert: „Man hat als Student kaum die Chance, so viel Wagner kennenzulernen wie mit Herrn Jung. Es ist schön, wenn man sich mit diesen Werken schon als Student beschäftigen kann. Da ist man besser für die berufliche Zukunft gewappnet.“

Aber nicht nur Wagner-Repertoire spielt das Orchester. „Herr Jung gräbt gerne unbekanntere Werke aus“, berichtet Laurens Groll. „Das sind oft etwas ausgefallene Programme, die es reizvoll machen, weil man die in der Regel nicht im Hochschulorchester spielt.“ Zum Beispiel „Medea“, ein Melodram für Sprecher und Orchester von Jirí Antonín Benda, zu dem die Schauspielerin Martina Gedeck den Text vorgetragen hat. Aber auch „die wichtigen Repertoirestücke, die wir später im Orchester auch in Angriff nehmen müssen“ (Marcellin Aker) stehen auf dem Programm. Attraktiv ist darüber hinaus die Arbeit mit einem Sänger am Dirigierpult. „Er arbeitet ganz anders an den Stücken, als man als Streicher oder Bläser arbeiten würde. Das vermittelt einem einen ganz anderen Blickwinkel“, erzählt der Konzertmeister.

Gelobt wird von den „alten Hasen“ des Orchesters die professionelle und gute Organisation wie die Infrastruktur. Der finanzielle Hintergrund der Stiftung lässt es zu, dass nicht nur sämtliche Kosten übernommen werden, sondern für die Konzerte sogar ein kleines Honorar gezahlt werden kann.
Zur Sommerarbeitsphase vom 15. bis 26. August können sich junge Musiker bis 30 Jahre noch anmelden. Besondere „Schmankerl“ neben dem Programm sind die Konzertorte: Gespielt wird in der Sängerhalle auf der Wartburg und in der Ordenskirche zu Bayreuth. 

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