Das traditionelle „Sanssouci Prom Konzert“ vor dem Neuen Palais war am Sonntagabend der erfolgreiche Abschluss der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 2010. Rund 2500 Zuschauer ließen sich im Rahmen des Open-Air-Konzerts mit Feuerwerk mitnehmen auf eine Reise „In 80 Minuten um die Welt“. Ulrich Wickert geleitete humorvoll durch das Programm aus romantischen Orchesterwerken, italienischer Oper und bekannter Filmmusik.
Von Spanien über Afrika, Nordamerika, den Fernen Osten bis in den Orient reichten die Stationen des Abends. Der isländische Tenor Gardar Thor Cortez präsentierte sich mit Giuseppe Verdis „Celeste Aida“, Giacomo Puccinis Arie „Nessun dorma“ und dem Titelsong aus Disneys Zeichentrickfilm „Aladdin“. Scott Lawton dirigierte das Deutsche Filmorchester Babelsberg, das die Frauenstimmen des Filmchors Berlin klanglich unterstützten.
Das Festspielprogramm hatte sich 2010 thematisch der „Sehnsucht nach der Ferne“ verschrieben und lockte mit dem Reiz des Exotischen in europäischer Musik aus über 600 Jahren. In den zahlreichen Sehnsuchtsorten der Landeshauptstadt Potsdam und im UNESCO Welterbe der Schlösser und Gärten von Sanssouci erwiesen sich die musikalischen Fantasiereisen als besonders stimmig. So kamen zu den über 85 Veranstaltungen aus Opern- und Konzertaufführungen, Lesungen, Führungen und reichem kulturhistorischem Begleitprogramm 15.337 Besucher, die Auslastung lag bei im Schnitt 94,5 Prozent.
„Die ‚Sehnsucht nach der Ferne’ hat sich als Thema erwiesen, mit dem wir die kulturhistorische Einmaligkeit Potsdam Sanssoucis in Musik und Programm ideal umsetzen konnten“, erläuterte Festivalleiterin Dr. Andrea Palent. Der Trend zur überregionalen Wahrnehmung der letzten Jahre hat sich 2010 sowohl bei Besuchern als auch Presse sprunghaft verstärkt. Die inhaltliche wie kulturpolitische Kooperation mit dem MAfestival Brügge trug ebenfalls zur verstärkten Resonanz bei.
2011 widmen sich die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci dem Thema „Dresden“ und der vielhundertjährigen Musikgeschichte der sächsischen Residenzstadt. In Vorbereitung zum Friedrich-300-Jahr 2012 zeichnen die Veranstalter ein breites musikalisches Panorama der Stadt an der Elbe und beleuchten die zahlreichen Einflüsse, die von der prachtvollen Selbstdarstellung der Wettiner Kurfürsten und Könige für die Hofkultur des aufstrebenden Preußens unter Friedrich II. ausgingen.