Jahr für Jahr seit 1964 gastiert der Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ in einer anderen Stadt. Immer wieder aufs Neue sind die Organisatoren mit den Gegebenheiten vor Ort konfrontiert, beziehen für eine Wettbewerbswoche Schulen, Konzertsäle, Veranstaltungsstätten und werden auf unterschiedlich intensive Weise von den Verantwortlichen vor Ort beraten und unterstützt.
Nur eine Handvoll Städte gehört zum auserwählten Kreis der „Mehrfach-Gastgeber“, denn “Jugend musiziert“ wird von Kommunen und Ländern eingeladen. Groß war daher die Freude, als den Bundeswettbewerb die Einladung der Freien und Hanstestadt Hamburg erreichte: Nach 1981, als sich für den 18. Bundeswettbewerb 645 Jugendliche qualifiziert hatten, und 2001, als der 38. Bundeswettbewerb mit knapp 1.600 Teilnehmern die dreistellige Schwelle längst überschritten hatte, ist “Jugend musiziert“ nun zum dritten Mal zu Gast – und fühlt sich auf besondere Weise willkommen!
Intensiv und vertrauensvoll hatte sich die Zusammenarbeit mit der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Staatlichen Jugendmusikschule und dem Landesausschuss “Jugend musiziert“ Hamburg gestaltet. Bis die langjährige Vorbereitung nun in den Start am 22. Mai mündet: Im 52. Jahr des Bundeswettbewerbs werden etwas mehr als 2.400 Musikerinnen und Musiker erwartet. 1.700 Einzelwettbewerbe von jeweils durchschnittlich 20 Minuten müssen in geeigneten Räumen durchgeführt werden und so stehen nun, wenige Tage vor dem Startschuss, sage und schreibe 34 Institutionen bereit, um ihre Türen für die “Jugend musiziert“-Teilnehmer zu öffnen. Darunter vier Kirchen, zehn Schulen, zwei Hotels, das Hamburger Konservatorium, die renommierten Hamburger Konzertsäle der Laeiszhalle und auf Kampnagel. Eine zentrale Rolle spielt die staatliche Jugendmusikschule Hamburg. Dort wird das Herz des Bundeswettbewerbs schlagen, denn von dort aus steuert ein rund 40-köpfiges Team das riesige Wettbewerbs-Schiff. Der Miralles-Saal wird vom ersten bis zum letzten Wettbewerbstag zu Wertungsspielen und täglichen Ergebnisbekanntgaben genutzt und ist am Pfingstsonntag um 11 Uhr überdies Schauplatz der Matinee „Ausgezeichnet!“, mit Preisträgern nationaler Jugend-Musikwettbewerbe in Deutschland, Belgien und Japan. Apropos Team: Was wäre die Arbeit der 40 in der Jugendmusikschule, wenn es nicht weitere Kolleginnen und Kollegen gäbe, die in all den Wettbewerbsstätten, der Jugendherberge, im Umfeld der Jurygremien, im Fahrdienst für einen geordneten Ablauf sorgten? Noch sind nicht alle Positionen endgültig besetzt, aber die geschätzte Zahl von 160 ist sicherlich nicht zu hoch gegriffen! Die Unterstützung durch zahlreiche Hamburger Schüler und Studenten ist auch hier gewährleistet!
Von norddeutscher Kühle und Distanziertheit also keine Spur und es ist ja andererseits kein Wunder, denn es ist schon ein besonderes Ereignis, wenn das Leuchtturm-Projekt des Deutschen Musikrates, “Jugend musiziert“ auf eine Stadt trifft, die sich seit langem intensiv um die Entwicklung und Förderung der Musikkultur verdient macht und dessen Einwohner gebildete und versierte Konzertgänger sind.
Sie sollten sich die Tage vom 22. bis 28. Mai unbedingt frei halten, um in der eigenen Stadt auf musikalische Entdeckungstour gehen zu können: Zu hören sind die Musikerinnen und Musiker in den Solo-Kategorien Blasinstrumente, Zupfinstrumente, Bass (Pop), Musical, Orgel, Hackbrett und Baglama, ein aus der Türkei kommendes Zupfinstrument. Darüber hinaus erwarten die Zuhörer die Duo-Kategorien „Klavier und ein Streichinstrument“, „Duo Kunstlied: Singstimme und Klavier“ und „Klavier vierhändig“; größere Ensemble-Besetzungen sind bei „Schlagzeug-Ensemble“ und „Ensembles mit Werken der Klassik, Romantik, Spätromantik und Klassischen Moderne“ zu bestaunen.
Voraussichtlich 170 Fachjurorinnen und -juroren, die größte Anzahl, die es jemals bei einem Bundeswettbewerb gegeben hat, nehmen, verteilt auf etwa 30 Gremien, ab 22. Mai ihre Arbeit auf, beraten sich, beraten auch die Teilnehmer, und vergeben nach eingehender Besprechung Punkte auf einer Skala von mindestens 10 und maximal 25 Punkten. Die Höchstpunktzahl hat die Freie und Hansestadt Hamburg bereits vor dem ersten Ton eines Wertungsspiels erreicht. “Jugend musiziert“ bedankt sich für viele gute Ideen und die großzügige organisatorische und finanzielle Unterstützung.
Sie ergänzt die Förderung, die “Jugend musiziert“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Sparkassen-Finanzgruppe erhält. Die Zeichen stehen gut, dass dies in jeder Hinsicht ein Bundeswettbewerb der Superlative wird!