Rund 2.300 junge Musikerinnen und Musiker mit rund 400 erwachsenen Klavierbegleiterinnen und Klavierbegleitern live auf den Bühnen der Wertungshäuser und der Konzertsäle vor rund 140 Jurorinnen und Juroren und Publikum. So kann sich der Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2022 endlich wieder der Öffentlichkeit präsentieren.
Tausende Jugendliche mit Instrumentenkoffern, umringt von Eltern, Geschwistern, Freundinnen und Freunden, Lehrerinnen und Lehrern werden das Stadtbild von Oldenburg über Pfingsten prägen. „Die Stadt Oldenburg fiebert dem Bundeswettbewerb entgegen“ zeigt sich Oberbürgermeister Jürgen Krogmann erwartungsfroh und gespannt. „Wir freuen uns sehr darüber, zum ersten Mal Schauplatz des Bundeswettbewerbs zu sein. Mit der Ausrichtung des Bundesfinales unterstreicht Oldenburg seinen Status als Kulturmetropole. Der Bundeswettbewerb Jugend musiziert bringt noch mehr Musik in die ohnehin musikbegeisterte Stadt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zugleich Botschafterinnen und Botschafter für Vielfalt und Toleranz. Oldenburg ist eine weltoffene und tolerante Stadt, der Bildung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt, gerade im kulturellen Bereich. Und so unterstützen wir das Konzept des Bundeswettbewerbs, das nicht allein auf Leistung setzt, sondern vielmehr motivierend wirken möchte.“
Projektleiterin Ulrike Lehmann führt das Anliegen des Bundeswettbewerbs und überhaupt von Jugend musiziert noch näher aus: „Die vergangenen zwei Jahre der Pandemie und nicht zuletzt die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen uns allen deutlich, worauf es eigentlich ankommt: auf ein Miteinander statt Gegeneinander, auf ein Einander-Zuhören statt Einander-Übertönen, auf die Suche nach Verbindendem statt Festhalten an Unterschiedlichkeiten. Dies gilt im Großen für die Menschen und im Kleinen für die Musik und das gemeinsame Musizieren.“
Prof. Ulrich Rademacher, der Vorsitzende der Bundesjury und Beiratsvorsitzender von Jugend musiziert, freut sich über den Bundeswettbewerb in Präsenz: „Welch ein langer, steiniger und bis zum Schluss unsicherer Weg nach Oldenburg! Aber: Alle haben Kurs gehalten, nicht aufgegeben, trotz widriger Rahmenbedingungen und ohne Garantie auf ein Finale in Präsenz. Wir alle wünschen uns, dass von Oldenburg das Signal einer wiederentdeckten Lebendigkeit des Musiklebens in allen seinen Facetten ausgeht, das noch lange trägt!“
Der Bundeswettbewerb Jugend musiziert wird von Beginn an gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von der Sparkassen-Finanzgruppe. „Über 2.000 junge Menschen werden sich in Oldenburg treffen, um den Geist des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert wieder mit Leben zu füllen. Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt Jugend musiziert von Beginn an – und das auf allen drei Wettbewerbsebenen.
Jugend musiziert verbindet Breiten- und Spitzenförderung miteinander. Es verbindet die ,Profis‘ und den Nachwuchs. Den Sparkassen ist es wichtig, dass Menschen mit unterschiedlichen Zielen und Vorkenntnissen in gleicher Weise gefördert werden. Zu dieser Förderung gehört die musikalische Bildung junger Menschen und auch ihre persönliche Entwicklung. Beides zusammen bildet die Grundlage für so manche große Karriere, die aus dem Bundeswettbewerb heraus entstanden ist. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für diesen Wettbewerb und für ihre weiteren musikalischen Karriereschritte im Namen der deutschen Sparkassen- viel Erfolg!“ freut sich Frau Dr. Heike Kramer, Leiterin Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., auf den Bundeswettbewerb.
Am 2. Juni 2022 beginnt der 59. Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Oldenburg; das Finale des großen europäischen Musiknachwuchswettbewerbs. Die Spannung steigt, der Wertungszeitplan ist veröffentlicht, alle Teilnehmenden wissen, wo und wann ihr Wertungsspiel stattfindet, und alle Musikbegeisterten können sich mithilfe des Plans ihr eigenes „Jugend musiziert-Programm“ zusammenstellen.
Konzerte im Rahmen des Bundeswettbewerbs
Nicht nur die Wertungsspiele, zu denen der Eintritt frei ist, sind öffentlich, sondern auch die Konzerte, die im Rahmen des Bundeswettbewerbs stattfinden: Mit dem Begrüßungskonzert wird der Konzertreigen des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert eröffnet. Die drei herausragenden jungen Musikerinnen und Musiker des Trio Noema (Naoka Aoki, Violine, Laura Moinian, Violoncello, und Alexander Vorontsov, Klavier), größtenteils mehrfache Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend musiziert, haben sich 2017 beim TONALi Grand Prix Wettbewerb in Hamburg kennengelernt. Engagements führten sie unter anderem in die Elbphilharmonie Hamburg, das Mariinsky Theater St. Petersburg sowie zum Transsiberian Art Festival. Im Sommer 2021 erhielt das Trio ein Stipendium des Förderprogramms Neustart Kultur in der Verantwortung des Deutschen Musikrates. Auf dem Programm des Konzertes stehen Werke für Klaviertrio von Ludwig van Beethoven, Dmitri Schostakowitsch und Kelly-Marie Murphy. Bei der Matinee „Ausgezeichnet“ am Sonntag, 5. Juni um 11 Uhr im Oldenburgischen Staatstheater teilen sich zwei Ensembles des Deutschen Kammermusikkurses Jugend musiziert und der Wochenenden der Sonderpreise (WESPE) 2021 die Bühne mit einem Duo der European Union for Music Competitions for Youth (EMCY). Die Wertungsspiele werden gekrönt mit den Preisträger*innen-Konzerten, die vom Montag, 6. Juni, bis Mittwoch, 8. Juni, jeweils um 20 Uhr in den Weser-Ems-Hallen stattfinden. Karten sind im Vorverkauf oder an den Tages- beziehungsweise Abendkassen erhältlich. Weitere Informationen und Konzertkarten unter:
https://www.jugend-musiziert.org/wettbewerbe/bundeswettbewerb/konzerte…
Workshops für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden neben den Wertungsspielen und den Konzerten spannende Workshops angeboten. „Yamaha Silent Strings“ – Kreatives Spiel mit E-Instrumenten, „Wie klingt unser Ensemble? Wie ist die klangliche Balance? Wie klingt mein Klavierspiel?“ – Ein Kurs für Duos und Ensembles am Yamaha Disklavier-Flügel, „PLAY!“ – Workshop für Improvisation und moderne Spielweisen sowie Feldenkrais® zum Kennenlernen. In der Markthalle des CORE Oldenburg wird am Pfingstmontagnachmittag die „Jugend musiziert Open Stage“ eingerichtet, auf der gemeinsam musizieren kann, wer möchte. Ein Klavier steht zur Nutzung bereit. Zudem gibt es am Dienstag, 7. Juni, ein „Jugend musiziert Tischkickerturnier“ und natürlich hat die Touristinformation Oldenburg eine Vielzahl an Möglichkeiten vorbereitet, wie die Besucherinnen und Besucher die wunderschöne Gastgeberstadt Oldenburg erkunden und kennenlernen können.
Ein Überblick über all diese Angebote ist auf www.jugend-musiziert.org zu finden.
Ein musikalisches Sommermärchen in Oldenburg
Jugend musiziert gilt mit jährlich rund 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Deutschland als der größte musikalische Nachwuchswettbewerb weltweit – erstmals wird der Bundeswettbewerb in Oldenburg stattfinden. „Dieses Finale wird etwas Besonderes werden. Für uns ist das wie die WM im eigenen Land. Drei offene Bühnen in der Fußgängerzone werden Festivalflair verbreiten und es wird kaum einen Ort geben, an dem nicht Musik erklingt oder man nicht auf Schritt und Tritt jemandem mit einem Instrumentenkoffer begegnet.“, freut sich Holger Denckmann, der Fachleiter der Musikschule der Stadt Oldenburg, auf ein musikalisches „Sommermärchen“ in Oldenburg. Für die Musikschule der Stadt Oldenburg ist die Austragung des Bundeswettbewerbs eine ganz besondere Ehre und Anerkennung, da Schülerinnen und Schüler der Musikschule seit Jahren zu den ersten Bundespreisträgerinnen und Bundespreisträgern Jugend musiziert zählen. „Bei der Anzahl der Top-Platzierungen müssen wir uns im Bundesvergleich nicht verstecken“, sagt Holger Denckmann selbstbewusst. „Für unsere Talente bedeutet der Heimvorteil eine Extra-Portion Motivation und alle sind stolz, die Stadt zu repräsentieren.“
So kam der Bundeswettbewerb nach Oldenburg
„Die Projektleitung Jugend musiziert ist auf das Land Niedersachsen zugekommen und wollte nach Braunschweig im Jahr 2014 den Wettbewerb wieder in Niedersachsen stattfinden lassen. Das zuständige Ministerium hat in Oldenburg angefragt. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und die Kulturamtsleiterin Christiane Cordes haben nach meiner Einschätzung gefragt, und ich habe die Chance ergriffen und ganz deutlich den Finger gehoben und meine Begeisterung für dieses Kulturereignis deutlich gemacht.“, erläutert Holger Denckmann den Bewerbungsprozess. „Ich hatte Glück, dass mir so vertraut und zugehört wurde, dass dann der Rat der Stadt im Jahr 2018 seine Zustimmung zur Finanzierung und Austragung gegeben hat, die wiederum dazu führte, dass am 14.02.2019 die offizielle Einladung des Landes Niedersachsen nach Oldenburg an den Deutschen Musikrat ging.“ Als weiterer positiver Faktor kam hinzu, dass Oldenburg den „Probelauf“ bereits auf Landesebene bestanden hatte. 2018 war die Stadt kurzfristig als Ausrichter des Landeswettbewerbs Jugend musiziert eingesprungen und hatte die Aufgabe mit Bravour gemeistert.
„Mit Oldenburg hat sich das Organisationsteam eine musikbegeisterte Stadt ausgesucht.“ sagt Holger Denckmann. „Vielfalt im professionellen und semiprofessionellen Bereich kennzeichnet unsere Musikszene. Professionelle Orchester, wie das Oldenburgische Staatsorchester, weitere Ensembles, renommierte Jazz- und Popmusiker sowie preisgekrönte Chöre und Kantoreien bieten qualifizierte Programme. Parallel zu den Konzerten gibt es ein breitgefächertes musikpädagogisches Angebot. Die musikalischen Bildungsprogramme der Universität und der städtischen Musikschule leisten hier sehr wertvolle Beiträge. Seit langem gibt es eine Vielzahl von Bands, Chören, Schul- und Laienorchestern sowie Amateurensembles, die zum Musizieren einladen.“
Wie unterstützt die Musikschule Oldenburg den Bundeswettbewerb?
„Wir sind eine Art Botschaft des Projektbüros in Oldenburg.“, sieht Holger Denckmann die Rolle der Musikschule. „Wir erklären viel, was der Wettbewerb ist und welche Dimension er hat, was immer wieder unterschätzt wird. Wir sind Türöffner in der Stadt, haben gemeinsam mit dem Projektbüro Räume gesucht, Instrumente ausgesucht, überlegt was wo am meisten Sinn hätte und immer wieder unterstützt, wenn es Absprachebedarf mit der Stadtverwaltung, deren Teil wir sind, gab. Während des Wettbewerbs stellen wir die Musikschule den Teilnehmenden als Übehaus zur Verfügung.“