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Russische Winterimpressionen

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Das „Trio Dimitri“ auf einer Gastspielreise nach Moskau
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Katharina Heutjer (geb.1981) aus Mössingen, Violine, Jonathan Pesek (geb.1983) aus Tübingen, Violoncello und Sebastian Wienand (geb.1984) aus Calw, Klavier, gaben auf Einladung der Deutschen Botschaft in Moskau drei Konzerte im Rahmen des „1. Beethoven-Wettbewerbs im Bereich der Kammermusik“, veranstaltet von der Beethoven-Schule Moskau. Die Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung wurden vom Deutschen Musikrat übernommen. Im Folgenden der Bericht von Katharina Heutjer.

Katharina Heutjer (geb.1981) aus Mössingen, Violine, Jonathan Pesek (geb.1983) aus Tübingen, Violoncello und Sebastian Wienand (geb.1984) aus Calw, Klavier, gaben auf Einladung der Deutschen Botschaft in Moskau drei Konzerte im Rahmen des „1. Beethoven-Wettbewerbs im Bereich der Kammermusik“, veranstaltet von der Beethoven-Schule Moskau. Die Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung wurden vom Deutschen Musikrat übernommen. Im Folgenden der Bericht von Katharina Heutjer. Beinahe wäre das Cello am Zoll des Moskauer Flughafens hängen geblieben. Erst nach einer Weile verstanden wir, was uns der russische Zollbeamte mit Händen, Füßen und gebrochenem Englisch – Deutsch – Russisch sagen wollte: Das Cello hat keinen Zettel. Cellos ohne Zettel existieren nicht. Für nicht existierendes Cello weder Ein –, geschweige denn Ausreise. Um diese überzeugende logische Schlussfolgerung zu entkräften, fehlte uns vor allem eines: die argumentative Kraft der russischen Sprache.

Zum Glück wurden wir aber kurz darauf von einer Mitarbeiterin der Deutschen Botschaft in Moskau, deren Einladung wir gefolgt waren, gerettet. Sie klärte das Missverständnis auf und wir konnten einen wunderbaren, spannenden, überraschungsreichen Kurzaufenthalt in Moskau beginnen. Als wir am 3. April ins Flugzeug nach Moskau gestiegen waren, hatte keiner von uns dreien auch nur den Hauch einer Vorstellung dessen gehabt, was uns erwarten würde. Auf fünf Grad unter dem Gefrierpunkt und tänzelnde Schneeflöckchen waren wir, durch das relativ sonnige deutsche Aprilwetter verwöhnt, nicht auf Anhieb eingerichtet.

Olga, eine Deutsch sprechende russische Theaterwissenschafts-Studentin, die uns von nun an durch Moskau begleiten sollte, beteuerte dagegen, es sei richtig warm und wir hätten einen guten Zeitpunkt für unsere Reise erwischt.

Olga machte uns bald mit dem Moskauer Brauch bekannt, jedes Privatauto als Taxi zu verwenden: Jeder Moskauer kann sich einfach an die acht(!)-spurige Straße stellen und ein Auto anhalten, um dann für zirka einen Euro überall mit hinzufahren – was aber immer noch viel teurer ist als die Moskauer Metro: ein Ticket kostet 5 Rubel, umgerechnet etwa 0,7 Cent!

Am meisten faszinierte uns wohl die ungeheure Vielfalt an architektonisch sehenswürdigen Gebäuden. Schon allein jede Metrostation wäre eine Besichtigung wert - oftmals mit Marmor verkleidete Wände und goldverziert, kaum einer der Bahnhöfe, die wir sahen, glich dem anderen.

Wir spielten in Moskau drei Konzerte im Rahmenprogramm des dortigen „1. Beethoven-Wettbewerbs im Bereich der Kammermusik”, am 4. April in der Beethoven-Musikschule Moskau, am 6.April im Moskauer „Fond Kultury” und am 7. April im Rachmaninow-Saal des Moskauer Konservatoriums. Es handelte sich um alte, teils sehr schöne Säle mit guter Akustik und um ein sehr freundliches, begeistertes, spürbar warmherziges Publikum, für das zu konzertieren großen Spaß machte, – auch wenn es sicherlich zum Überlebenstraining für Musiker gehört mit eiskalten Händen Konzerte zu spielen... Die dortigen musizierenden Jugendlichen gingen mit gutem Beispiel voran – alles Gewöhnungssache!

Überhaupt war es eindrucksvoll, wie viele Möglichkeiten zum Austausch mit dortigen Musikschülern und -studenten bestanden: Nach jedem Konzert trafen wir Jugendliche, die auch Musik studierten, konnten uns mit vielen auf Deutsch oder Englisch unterhalten, wurden sogar zum Feiern eingeladen und verbrachten einen sehr lustigen Abend mit Studenten des Moskauer Konservatoriums, der uns Einblicke in das dortige Studentenleben verschaffte.

Ob es an der Moskauer Luft, der Schnelllebigkeit der Stadt oder den faszinierenden Gebäuden gelegen haben mag – es wird wohl eine Mischung aller Faktoren gewesen sein – die Woche in Moskau zog wie im Rausch an uns vorbei und als wir uns plötzlich benommen im Flugzeugsessel Richtung Deutschland wiederfanden, zum Bersten angefüllt mit neuen Eindrücken und Erfahrungen, waren wir uns einig: Diese Woche würde sich unvergesslich in unserer Erinnerung breit machen, hat sie uns doch auch in der Flexibilität und im Zusammenhalt unseres Ensembles enorm bereichert.

Ein riesiger Dank geht von unserer Seite an den Deutschen Musikrat und die Deutsche Botschaft in Moskau, deren Zusammenwirken uns diese Reise möglich machte.

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