Der Tonkünstlerverband Marburg engagiert sich aktiv für die Weiterbildung seiner Mitglieder. In diesem Rahmen fand am 28. September 2024 eine Fortbildung zur Alexander-Technik statt, die von zwei erfahrenen Dozentinnen geleitet wurde: Franziska Irrera, Physiotherapeutin mit über zwanzig Jahren Erfahrung in eigener Praxis und Julia Jech, Geigerin und Geigenlehrerin aus Wuppertal.
Die Fortbildung begann mit einer Einführung in das Leben und die Arbeit von Frederick Matthias Alexander, einem Schauspieler, der aufgrund von Stimmproblemen seine Methode entwickelte. Durch bewusste Wahrnehmung und die Balance von Kopf und Hals konnte Alexander seine Stimmprobleme selbst beheben. Diese Technik wurde als eine Schlüsselkomponente der Alexander-Technik hervorgehoben, unterstützt durch den Schlüsselsatz: „Ich lasse meinen Hals frei, damit mein Kopf nach vorne oben gehen kann und der Rücken sich weiten und längen kann.“
Die Dozentinnen gaben den Teilnehmerinnen in der Gruppe immer wieder Aufgaben, die auf Aufmerksamkeit und Innehalten abzielten. Eine zentrale Erkenntnis war, dass die Achtsamkeit für die Kopf-Hals-Beziehung nicht nur den Klang verbessert, sondern auch die Gedanken und Ängste der Musiker positiv beeinflusst. Die Teilnehmer durften in der Kleingruppe ein kurzes Musikstück vortragen, und nach dem Handanlegen durch die Dozentinnen und den Fokus auf bestimmte Körperregionen und den Atem erlebten sie eine Verbesserung ihrer Haltung und einen freieren Klang, was sehr beeindruckend war.
Ein wichtiger Leitgedanke, der während der Fortbildung immer wieder betont wurde, war: „Weg vom Ziel und hin zur Wahrnehmung.“ Dies hilft den Musikern, den Prozess des Spielens bewusster zu gestalten, nicht förderliche Haltungsgewohnheiten sowie den Raumklang wahrzunehmen und eine neue Intension zu setzen. Wichtig ist, diesem Prozess im Anschluss zu vertrauen. So können Fehlhaltungen wieder verlernt werden sowie Schmerzen und Verspannungen aufgelöst werden. Dies führt zum entspannteren Spielen, zu einem volleren Klang und letztlich zu einer selbstbewussten Performance.
Die Fortbildung zur Alexander-Technik war eine wertvolle Erfahrung für alle Teilnehmer, dies wurde bei der Abschlussrunde deutlich. Ein herzlicher Dank gilt den Dozentinnen für ihre inspirierenden Einblicke und die praktische Anleitung.