Der amtierende Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes Dr. Dirk Hewig steht für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Ein neuer Präsident wird bei der Bundesdelegiertenversammlung in Weimar am 5. April 2014 zu wählen sein. Nach kurzer Bedenkzeit hat sich Cornelius Hauptmann auf eine entsprechende Anfrage aus DTKV-Kreisen hin bereiterklärt, für das Amt zu kandidieren.
Cornelius Hauptmann leitet seit 2012 den baden-württembergischen Tonkünstlerverband und ist maßgeblich an Projekten beteiligt, welche die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen fördern (Liederprojekt des SWR und des Carus-Verlags Stuttgart). Als Vorstandsmitglied ist er bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart sowie bei der Stiftung „Singen mit Kindern“ tätig. Vor kurzem wurde er zum Vorsitzenden des Pädagogischen Förderkreises des Tonkünstlerverbandes Baden-Württemberg gewählt.
Mit seiner künstlerischen Reputation als weltweit gefragter Opernsänger und seinem daraus resultierenden Netzwerk mit Kontakten zur Musikwelt und zur Politik ist Cornelius Haupt-mann ein Kandidat, der sicher breite Zustimmung finden wird. Zu seiner Kandidatur schreibt er:
„Aus diversen Landesverbänden des DTKV wurde die Bitte an mich herangetragen, mich für die Wahl zum Präsidenten des DTKV zur Verfügung zu stellen. Für dieses Vertrauen danke ich herzlich.
Die Kultur- und Bildungspolitik in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Mit den Ausgaben für Kultur und Bildung liegt Deutschland im Europavergleich im unteren Mittelfeld. Die Mitglieder unseres Berufsverbandes sind im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft als Musiker und Musiklehrer tätig. Die Existenz unserer Mitglieder und die optimale künstlerisch- musikalische Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist durch Eingriffe und Kürzungen in diesem Bereich ständigen Bedrohungen ausgesetzt: Orchesterfusionen, Stellenstreichungen, Angriffe auf die Künstlersozialversicherung, Umstrukturierungen der Musikhochschulen oder Konkurrenz durch unqualifizierte Angebote haben direkte Auswirkungen auf die beruflichen Betätigungsmöglichkeiten unserer Mitglieder. Die Situation des freiberuflichen Musiklehrers wird verschärft durch die flächendeckende Einführung von Ganztagesschulen und G 8, wodurch die zur Verfügung stehenden Unterrichts- und Übezeiten enorm eingeschränkt werden.
Die Struktur der Landesverbände ist von großen Unterschieden gekennzeichnet. Der Service, der von einem Landesverband geleistet werden kann, ist direkt von seiner Mitgliederzahl abhängig. Hier muss langfristig versucht werden, eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Entweder sollten die Mitgliederzahlen nachhaltig erhöht werden oder es sollten bestimmte Serviceleistungen, die von einem mitgliederschwachen Verband nicht angeboten werden können, umlagefinanziert beim Bundesverband angesiedelt werden. Auch Zusammenschlüsse mehrerer Bundesländer könnten hier erwogen werden – ohne dass die mitgliederschwächeren Landesverbände Einbußen an Einfluss und Bedeutung hinnehmen müssen. Gerade in einem föderalen System ist es wichtig, dass die Landesverbände bundesweit mit einer Stimme sprechen.
Wenn ich nun für die Präsidentschaft im DTKV kandidiere, werde ich mich im Fall meiner Wahl für die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation unserer Mitglieder einsetzen. Ein persönliches Anliegen ist mir die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen an allgemeinbildenden Schulen und an Musikschulen – immer unter dem Einschluss der freien und selbständigen Musikpädagogen.“