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Zwei Männer stehen auf einer Brücke, das Wasser im Hintergrund. Beide halten zusammen lächelnd eine Urkunde in die Kamera.

Foto: Hans-Peter Stenzl, Ralf Püpcke

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Cornelius Hauptmann zum Ehrenmitglied ernannt

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Von Mitgliederversammlung einstimmig gewählt
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Die Paraderolle des Sarastro und viele andere Rollen mehr verkörperte der 1951 in Stuttgart geborene Opern- und Konzertsänger Cornelius Hauptmann auf zahlreichen Bühnen dieser Welt. Der Bass, der die Musik mit jeder Faser lebte, wurde in Stuttgart, München, Leipzig, Orléans, Lissabon, Madrid und Lyon ebenso bejubelt wie an den Häusern Bastille und Châtelet in Paris, an der Deutschen Oper Berlin, an der Volksoper in Wien sowie in Jerusalem, Japan, Mexiko oder in Abu Dhabi. 

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Im Konzertbereich machte er sich einen Namen unter Dirigenten wie Bernius, Bertini, Boulez, Gardiner, Rilling, Harnoncourt, Hogwood, Tilson Thomas, Welser-Möst, Mehta, Haenchen, Kent Nagano, Kurt Masur oder Sigiswald Kuijken. Dass ihn der große Leonard Bernstein nach einem Konzert in den Arm nahm und für die gelungene Zusammenarbeit dankte, empfindet Cornelius Hauptmann noch heute als Ritterschlag.

Bereits als Siebenjähriger sang er im anspruchsvollen Südfunk-Kinderchor, wurde später auch ein respektabler Flötist und erkannte spätestens als Schüler des Esslinger Georgii-Gymnasiums, dass ihm Musik deutlich mehr lag als Mathematik oder Chemie. Sein Elternhaus war daran nicht schuldlos: „Mein Vater hat früher im Leipziger Thomaner-Chor gesungen. Er hatte Verständnis für meine Begeisterung für die Musik.“ Dabei war Cornelius Hauptmann nicht nur auf die Klassik abonniert: Jahrelang war er als Sänger, Flötist und Saxophonist eine feste Größe in der Progressive-Rock-Band Eulen­spygel, die in den 70er-Jahren bundesweit von sich reden machte.

Cornelius Hauptmann beschloss, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Er begann ein Studium an der Pädagogischen Hochschule in Esslingen, wechselte jedoch bald an die Stuttgarter Musikhochschule, wo er 1982 seine Bühnenreifeprüfung ablegte. Als Schüler von Jakob Stämpfli erwarb er das Solistendiplom an der Musikhochschule Bern. Bedeutende Künstler wie Dietrich Fischer-Dieskau, Hans Hotter oder Eric Tappy erkannten sein außergewöhnliches Talent – und besonders  Elisabeth Schwarzkopf, die ihn 24 Jahre lang unter ihre Fittiche nahm. Jenseits der 60 fing Cornelius Hauptmann an, sich geräuschlos von den großen Bühnen zu verabschieden. 

Mit einer bewundernswerten Mischung aus Alterslosigkeit, meditativer Ruhe, Strenge, tiefer Grundgewalt, jovialer Heiterkeit, väterlicher Liebenswürdigkeit, gesellschaftlicher Verantwortung und einem unerschütterlichen Glauben an die Macht der Musik initiierte Cornelius Hauptmann als Mitglied des Vorstandes der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart im Jahre 2008 das Wiegenliederprojekt, bei dem 52 Liedsängerinnen und -sänger mit deutschen Sprachwurzeln, unter ihnen Jonas Kaufmann, Angelika Kirchschlager, Christina Landshamer, Kurt Moll, Helene Schneiderman sowie Christian und Julian Prégardien und natürlich Cornelius Hauptmann selbst, 52 Wiegen- und Schlaflieder singen – produziert vom SWR und herausgegeben vom Carus-Verlag, unter der Schirmherrschaft der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Dezember 2011 wurde Cornelius dafür von der Stiftung „Singen mit Kindern“ mit dem „Gräfin-Sonja-Gedächtnispreis“ durch Graf Christian Bernadotte auf der Insel Mainau ausgezeichnet.

Welch ein Glücksfall, dass der Deutsche Tonkünstlerverband Baden-Würt­temberg, dem Cornelius Hauptmann bereits im Januar 1976 als Student beigetreten war, 2012 – in der Nachfolge von Prof. Rolf Hempel, dem langjährigen Rektor der Stuttgarter Musikhochschule – und zwei Jahre später, von 2014 bis 2021, der Bundesverband DTKV die Künstlerpersönlichkeit Cornelius Hauptmann für ihre Spitzenpositionen gewinnen konnten. 

Der Tonkünstlerverband Baden-Württemberg gratuliert Cornelius Hauptmann zur Ehrenmitgliedschaft! Die Urkunde überreichte der neue Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Stenzl am 10. Juli in „Conni’s“ Heimatstadt Esslingen.

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