Wenn sich einmal im Jahr die Bezirksdelegierten aus Niedersachsen mit dem Vorstand des DTKV-Landesverbandes zur Landesdelegiertenversammlung (LDV) treffen, ist das immer ein Tag intensivster Gespräche, Argumentationen und Abwägung für unser gemeinsames Ziel: die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen sowie die Achtung der Arbeit unserer künstlerischen Pädagogen.
Anfangs begann es ganz formell. Doch es blieb genügend Zeit, sich über mögliche Wege für die kommende Zeit auszutauschen. Auch wenn die Ansichten zum Teil auseinandergingen.
Nicht immer, so wurde von Teilnehmern festgestellt, sind Äußerungen, welche zum Teil auch in Landesbehörden gefallen sind, beflügelnd. Zum Beispiel: „Es geht nicht um die Lehrer, sondern um die Kinder …“. Damit kann die nicht ordnungsgemäße Bezahlung der künstlerischen Lehrkräfte in Projekten an allgemeinbildenden Schulen keinesfalls vom Tisch gewischt werden. Hier bedarf es dringender Klärung! In der näheren Vergangenheit wurde in der nmz ausführlich darüber berichtet, dass das finanzielle Überleben von einem größeren Teil unserer Mitglieder sehr schwierig geworden ist.
Ein guter Weg kann sein: Einzel-Beantragungen von Musikpädogogen, als Quereinsteiger zum Musiklehrer im Schuldienst zugelassen zu werden. Erfolgreiche Entscheidungen traf das Kultusministerium Hannover bereits. Für DTKV-Mitglieder mit entsprechender Qualifikation sind solche Entscheidungen möglich. Der politische Wille für diese grundsätzliche Arbeitsmöglichkeit wäre eine zukunftsträchtige Lösung. Nicht ein Ausgeliefertsein an Schulen, sondern die Zusammenarbeit aller Pädagogenverbände muss zur Arbeitsgrundlage werden.
Vom Kultusministerium in Hannover gibt es eine Zusage, dass kein Antrag unserer DTKV-Mitglieder für die Mitarbeit in vorhandenen Projekten in Kooperation mit dem Verband der Musikschulen (VDM) abgelehnt wird. Da der DTKV als Berufsverband keine Fördermittel erhalten kann, sind neue strukturelle Grundlagen zu schaffen, die der gesetzlichen Regelung für das Einfordern von Fördermitteln entsprechen. Wichtige Gedanken wurden erörtert und bedürfen nun der gedanklichen Entwicklung, rechtlichen Prüfung und schließlich einer Durchsetzung. Das Vorstandsmitglied Cordula Sodt wurde von der LDV beauftragt, den Kontakt zu Behörden für gute und neue Perspektiven für den DTKV weiter zu entwickeln. In regelmäßiger Absprache mit dem Vorstand sollen notwendige strukturelle Maßnahmen geklärt werden. Als Gebot der Stunde muss eine stärkere Lobby-Arbeit für den Bekanntheitsgrad des DTKV und der umfangreichen, qualifizierten Arbeit der Mitglieder durchgesetzt werden. Eine ständige Präsenz wurde angeregt, etwa durch Plakate.
In der Berichterstattung der Bezirke wurde nach Berichten vom letzten Jahr besonderes Augenmerk auf die kommenden Angebote gelenkt:
- Hannover. Das Tagesseminar „Der Atem in der Musik“ am Sonntag, den 16.11.14, von 10 bis 18 Uhr, mit den Dozenten Ines Reiners und Bernardo Martinez, veranstaltet die DTKV-Bezirksgruppe Hannover/Celle in der Arnswaldtstraße 28. Anfragen bitte an dtkv-hannover-celle [at] gmx.de (dtkv-hannover-celle[at]gmx[dot]de). Anmeldungen bis 11. November 2014 erbeten.
- Braunschweig. Der Fortbildungskurs „Braunschweiger Klavierpodium“ findet am Samstag, den 22.11.2014, zwischen 10 und 18 Uhr in der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg, Grotrian-Steinwegstraße 2 statt. Dozenten sind Prof. Markus Becker und Prof. Jan Philip Schulze. (siehe nmz 9/2014).
- Braunschweig. Der Bezirksverband Braunschweig beteiligt sich am Samstag, den 22. November 2014, dem Tag der niedersächischen Hausmusik, an der Kampagne des Musiklandes Niedersachsen „Heimvorteil“ mit dem Schüler-Hauskonzert „Wiedererweckung eines schlummernden Klavieres“. Die Gastgeberin erzählt die Geschichte des Flügels, den lange niemand gespielt hat. Ein Schüler geht zum Flügel, öffnet ihn und spielt. Das Schülerkonzert nimmt seinen Lauf. Informationen unter Tel. 0531/60 29 11.
Zu einem informativen Gespräch weilte der Geschäftsführer des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen e.V., Klaus Bredl, bei den Delegierten. Die umfangreiche Tätigkeit aller Musik-Lehrkräfte bezeichnete er als Patchwork-Arbeitswelt. Es stellte sich heraus, das auch Musikschulen, die nicht dem VDM angehören, im Musikalisierungskonzept Niedersachsens berücksichtigt werden können. Bei frühzeitiger Beantragung können alle bei der Verteilung der Kontingente berücksichtigt werden. Bei der Förderung durch Bundesmittel sind besonders Honorarkräfte, z.B. vom DTKV, in das Programm „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ einzubinden.
Dem folgte der Hinweis, dass interessierte DTKV-Mitglieder die VDM-Weiterbildungen nutzen können. Themen wie Gruppen- und Klassenunterricht sowie Seniorenarbeit sind dabei aktuell. Da kam aus Cuxhaven der Vorschlag, die regionale Kooperation von Workshops gemeinsam mit DTKV und VDM zu entwickeln.