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Dialog zwischen Neuer Musik und Kunst

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Kunst-Vernissagen mit Neuer Musik in Würzburg
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Seit über einem Jahr hat man in Würzburg eine vielversprechende Möglichkeit gefunden, Neue Musik einem aufgeschlossenen Publikum nahe zu bringen. Die Darbietung zeitgenössischer Werke im Rahmen einer Vernissage, welche Moderne Kunst in den Fokus stellt, öffnet Interpreten, Künstlern, Rezipienten und Veranstaltern Augen und Ohren und bietet dabei beiden Kunstformen eine Plattform.

Wie kann Neue Musik an den Mann oder die Frau gebracht werden? Welche Zuhörerschaft begeistert sich für Neue Musik? Welche Plattform steht zur Verfügung? Das Kopfkino von halbgefüllten Konzertsälen trägt hierbei nicht zu einer Lösung des Problems bei. Darum heißt es neue Wege gehen, neue Wege mit Neuer Musik. Ein Sprung in einen anderen Kunstzweig. Moderne Kunst. Ein aufgeschlossenes Publikum besieht sich abstrakte und gegenständliche Plastiken und Malereien im Rahmen einer Vernissage.  Wie wäre es nun, an genau diesem ruhigen Ort die Musik zu Wort kommen zu lassen? Auf dieses Experiment ließ man sich an der Würzburger BBK-Galerie im letzten Jahr erstmals ein. Die Kooperation des Tonkünstlerverbandes mit dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) in Würzburg begann vor einem Jahr und wird seitdem monatlich mit immer größer werdendem Zuspruch fortgeführt. Den Ausgangspunkt hierbei bildet ein Publikum, das moderner Kunst gegenüber offen steht, diese in einer Abendveranstaltung besieht und verstehen will. Genau dieses Publikum könnte seine Offenheit und sein Interesse vermutlich auch gegenüber Neuer Musik zeigen, ja sogar im musikalischen Beitrag eine Bereicherung für die Ausstellung sehen.

Seit dem Ursprung dieser Idee im letzten Jahr wird jede Vernissage im Künstlerhaus in Würzburg nunmehr von zeitgenössischer Musik begleitet. Ob hierbei der Musik alleine Aufmerksamkeit gezollt und sich dann der bildenden Kunst gewidmet wird oder ob dies im Einklang miteinander geschieht, hängt vom Zuhörer bzw. Zuschauer ab. Die Art des musikalischen Beitrags allerdings obliegt häufig nicht nur der Auswahl der Veranstalter, sondern auch dem ausstellenden, bildenden Künstler selbst. Nicht selten hat dieser individuelle Vorlieben, einen persönlichen Bezug oder Assoziationen seiner Kunst zu Musik und Instrumenten. Geht es um Holzskulpturen, kann den musikalischen Part schon einmal ein Kontrabass einnehmen. Im umgekehrten Fall treten aber auch die musikalischen Künstler in Kontakt zur bildenden Kunst, indem sie sich von dieser inspirieren lassen und daraufhin ihren Beitrag ausrichten. 

Das Konzept der Veranstalter geht auf. Seit zwei Jahren gibt es einmal im Monat diese musikalisch begleiteten Vernissagen, bei denen sowohl moderne Kunst als auch zeitgenössische Musik publik gemacht werden. Auch die Nachfrage seitens der Musiker wächst. So kommen diese nun nicht mehr ausschließlich aus dem Würzburger Raum, sondern reisen ebenso von außerhalb der Region nach Würzburg in die BBK Galerie. Immer neue Musiker stellen den Besuchern nicht nur zeitgenössische Musik, sondern auch andersartige Besetzungen vor. Sie ermutigen diese neben Jazz oder klassischem Saxophon und Schlagzeug auch einem Duo, bestehend aus Geige und Violoncello, ihr Ohr zu leihen. Spielen diese dann noch neben Wolfgang Amadeus Mozart auch Erwin Schulhoff und Hermann Zilcher, welcher als Würzburger Komponist vor Ort besondere Aufmerksamkeit erregt, ist das Interesse der Zuhörerschaft endgültig geweckt.

Es bleibt nicht alleine bei Konzerten Neuer Musik im Rahmen der Vernissage. Die Aufgeschlossenheit des kunstfreudigen Publikums zeigt sich auch im Anschluss an die Veranstaltungen. Folgeaufträge sind keine Ausnahme und das Ziel, Neuer Musik eine Plattform zu geben, ist somit mehr als erreicht.

Der Dialog zwischen beiden Künsten äußert sich in einer win-win-Situation für beide, fördert aber nicht zuletzt auch den Dialog der Zuhörer und -schauer untereinander. Kreative Kontroversen entstehen dann, wenn die Musik an ihre Grenzen geht, sie im direkten Kontrast zu Objekten und Malereien steht, diese unterstreicht, hervorhebt oder in den Schatten stellt. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, welches Tonkünstlerverband, Künstlerhaus und Künstler – bildende und musikalische – stets an den Tag zu legen wussten und sicherlich in Zukunft auch noch wissen werden.

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