Mittlerweile hat sich am Peter-Cornelius-Konservatorium eine kleine Konzertreihe entwickelt die Kompositionen von Frauen in den Mittelpunkt stellt.
Warum Konzerte nur mit Werken von Frauen? Niemand würde die umgekehrte Frage stellen, warum ein Konzert nur mit Werken von Männern?
Es gibt so viel schöne Musikliteratur von Frauen, die nicht bekannt ist, weil ihre Werke schwer zu finden sind, zum Teil auch gar nicht verlegt sind und in Archiven schlummern. Die Noten ihrer Werke sind schwer zu beschaffen, nicht einsehbar im einschlägigen Notenhandel und selten in Musikbibliotheken aufzufinden – von Aufnahmen ganz zu schweigen. Die Forschung ist zwar in den letzten Jahrzehnten einen großen Schritt vorangegangen, aber Musikbetrieb, Konzerte und Unterricht hinken weit hinterher. Das Peter-Cornelius-Konservatorium ist ein idealer Ort, dieses Thema voranzubringen. Hier erreicht man die Studierenden, die ja die Musiker und Lehrer von morgen sind, ebenso wie die Schüler der Musikschule, die Lehrenden sowie das Publikum! Wer auch nur eine positive Erfahrung mit einer Komposition aus Frauenhand gemacht hat, wird aufgeschlossener sein, sich auch mit anderen Werken auseinanderzusetzen, da ist kein Platz für Vorurteile. Dabei sind meiner Erfahrung nach die jüngsten Musiker die Unvoreingenommensten.
Die positiven Erfahrungen der beiden „Komponistinnen I“-Konzerte zeigen, wie lohnend und wichtig eine derartige Entdeckung für alle Beteiligten ist. Am 7. Dezember 2019 findet um 19 Uhr das diesjährige Konzert „Komponistinnen II“ statt. Dozenten des Hauses bringen anlässlich des 200. Geburtstages von Clara Schumann Solo-Klavier- und Kammermusikwerke der berühmten Pianistin zur Aufführung.