Das Münchner Behördenorchester lud ein zu seinem ersten Konzert des Jahres 2024 in der Großen Aula der Universität in München.
Ein Abend der Beweise
Gleich zu Anfang sei es gesagt: Es war ein höchst gelungener Konzertabend, der vom vollbesetzten Saal mit herzlichem Beifall quittiert wurde. Das Programm setzte sich zusammen aus Carl Maria von Webers Ouvertüre zu „Der Freischütz“, dem Konzert für Fagott und Orchester von W. A. Mozart und der Symphonie Nr. 3 in D-Dur von Franz Schubert.
Das Konzert bewies vieles: Bei der Freischütz-Ouvertüre gelang dem Orchester der hörbare Beleg, welch dämonische Musik diese Ouvertüre beinhaltet, weitab von jeglicher harmloser Schulunterrichts-Musik, die wir alle so gut zu kennen glauben. Im Fagottkonzert demonstrierte der junge Solist Jonas Hintermaier, welch klangschönes und bedeutendes Instrument das nur selten in Solokonzerten berücksichtigte Fagott doch ist. Die Schubert-Symphonie manifestierte die Rolle des Komponisten als einen der bedeutendsten Symphoniker seiner Zeit in glorreicher Weise.
Was die Einzelleistungen des Orchesters betrifft, stechen zunächst die trefflichen Bläsersoli hörbar hervor. Die Ouvertüre zu „Der Freischütz“ triumphiert natürlich als große Horn-Kundgebung – und diese waren ebenso gewaltig wie präzise. Aber auch die anderen Bläser sind erwähnenswert: glücklich das Orchester, das solche Klarinettensoli hervorbringt! Und dies nur stellvertretend im Namen aller hier aufgetretenen Bläser.
Bemerkenswert auch der große und flexible Streicherapparat, der sowohl große Orchesteraufgaben als auch feine Begleitaufgaben bewältigt. All dies lässt eine ausgezeichnete Probenarbeit vermuten, die das Orchester zu hohen Leistungen befähigt. Die feingliedrigen Begleitaufgaben wurden besonders nötig im Fagottkonzert, wo sich Orchester und Solist die musikalischen Bälle zuwerfen. Der Fagottist Jonas Hintermaier spielte ungemein klangschön und virtuos – man versteht danach nicht mehr, warum man das Fagott so selten als Soloinstrument hört.
Die energische und engagierte Leitung des Dirigenten Eckhart Hermann macht diese erstaunlichen Klänge und diese hörbaren Beweise erst möglich. Ihm ist mutmaßlich auch die exakte Probenarbeit zu danken. In der großen Orchesteraufgabe der Schubert-Symphonie zeigte das Orchester unter seiner Leitung, was es kann. Großer Jubel belohnte die Leistung von Orchester und Dirigent nach dem letzten Presto vivace.
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