In der zauberhaften Berliner Mendelssohn-Remise fand am Samstag, den 13. Oktober 2019 zu Ehren der großen Klaviervirtuosin und Komponistin des 19. Jahrhunderts, Clara Schumann, ein Gedenkkonzert zu ihrem 200. Geburtstag statt.
Das Konzert war ausverkauft, ein ausgezeichnetes und ungewöhnliches Programm bestimmte die Veranstaltung, für welches die Gedok Berlin in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Mendelssohn- Remise verantwortlich zeichnete.
Von Clara Schumann wurden einige ihrer sehr schönen Kompositionen aufgeführt, immer im Wechsel mit Komponistinnen der Gegenwart. So begann der Abend mit dem op. 20, den Variationen über ein Thema von Robert Schumann. Hochvirtuose Klaviermusik, von Cordula Heiland brillant dargeboten.
Es folgte eine Uraufführung: Die rumänische Komponistin Violeta Dinescu hatte einen wichtigen Satz aus den Erinnerungen Eugenie Schumanns an Ihre Mutter zum Motto ihrer Komposition gemacht: „wenn es anfing zu dunkeln“. Das hochinteressante, eigens für dieses Konzert komponierte Werk für Violine und Cello, von Marianne Boettcher und Ehrengard von Gemmingen mit Virtuosität und Kenntnisreichtum dargeboten, erhielt von dem zahlreich erschienenen Publikum großen Beifall. Im Anschluss führten Maacha Deubner und Cordula Heiland mit Umsicht und Klangschönheit vier Lieder von Clara Schumann auf.
Vor der Pause dann erklang das ausgezeichnete Klaviertrio der Komponistin Ursula Mamlok. Nach den schönen romantischen Klängen von Clara Schumann freute man sich über die komplexen, so gut gearbeiteten neuen Klänge.
Nach der Pause dann ein weiteres sehr interessantes Werk unserer Zeit. Die Komponistin Susanne Stelzenbach führte zusammen mit den engagierten und hochmotivierten Musikern, Maacha Deubner und Rachel Fenlon (Gesang), Ehrengard von Gemmingen (Cello) und Adelheid Krause-Pichler (Flöte), ihr ausdrucksstarkes Werk „Licht“ zu einem großen Erfolg.
Im Anschluss dann wieder Clara Schumann: Zwei ihrer zarten Romanzen op. 22 führten zurück in die Romantik, und der Abend schloss mit ihrem großartigen Klaviertrio op.17, die vielleicht stärkste Komposition aus Clara Schumanns Œuvre. Das Trio wurde mit großem Schwung und Können, von den Musikerinnen Yuko Tomeda (Klavier), Marianne Boettcher (Violine) und Ehrengard von Gemmingen (Cello), zu einem umjubelten Schluss des Konzertes geführt.
Aber nicht zu vergessen, Adelheid Krause-Pichler rundete die Veranstaltung durch ihre kenntnisreiche und brillant formulierte Moderation eindrucksvoll ab.
Ein großer Abend, der zeigte: Komponistinnen in der Gegenwart, aber auch schon in der Vergangenheit, können gleichberechtigt mit ihren großen Komponistenkollegen die Musikwelt mit wunderbaren Kompositionen bereichern.