Kiel. Als Instrumentallehrerin stehe ich des öfteren vor dem Problem, Stücke für ungewöhnliche Ensembles mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden zu arrangieren. So nahm ich an dem Seminar zum Thema „Arrangieren“ des DTKV Kiel mit dem Dortmunder Komponisten Martin Pohl-Hesse teil.
Wir fanden uns am 28. September zu acht MusikerInnen ein; manche wollten Chansons schöner setzen, andere Lieder aus dem aktuellen Popbereich kunstvoller schreiben und ich war daran interessiert, ein Weihnachtslied für Schüler aller Altersstufen neu aber interessant zu schreiben. Mit seinem fundierten Wissen konnte Pohl-Hesse einerseits unseren aus Studienzeiten leicht ungenau gewordenen Kenntnissen des Tonsatzes auffrischen; Feinheiten zu Kompositionsweisen mit klaren Hörbeispielen brachte mich auf neue Ideen. Nachdem wir uns alle mit Grundwissen umfangreich „erneuert“ fühlten, ging es an die praktische Arbeit.
Im gemeinsamen Dialog schrieben wir zunächst einen vierstimmigen Satz nach „allen Regeln der Kunst“ zu dem Lied „Adeste fidele“ und dem Musicallied „Pure Imagination“. Als wir unser Ergebnis hörten, bemerkten wir erstaunt: „So schöne Musik haben wir geschrieben!“ Nun zeigte uns der Komponist, wie wir beide Lieder mit wenigen Kunstgriffen für unsere Gruppe arrangieren können und was wir beachten müssen. Am Ende spielten wir „unsere Stücke“ auf zwei Violinen, Akkordeon, Cello, Kontrabass und Klavier zu vier Händen und waren erfreut über unser klangliches Ergebnis. Punkt 18.30 Uhr waren wir mit allem fertig und ich ging erfüllt mit dem neuem Wissen nach Hause. Weihnachten wird es neue Sätze geben. Im Nachhinein bekamen wir von Martin Pohl-Hesse noch diverse Unterlagen zugeschickt, die uns einen Überblick über den Umfang der Instrumente verschaffte.
Claudia Gotthardt, Vorsitzende des DTKV Kiel, hatte das Seminar mit großer Sorgfalt organisiert, sogar der Weg zum Mittagessen war uns zuvor zugeschickt worden. Ich hoffe, dass es für diese gelungene erste Veranstaltung dieser Richtung eine Fortsetzung geben wird.