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Erfolgreicher Online-Workshop „Üben ist toll“

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Zu täglichen Fragen und Nöten praktizierender Musiker*innen mit Dozentin Sandra Engelhardt
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Hannover. Zum wiederholten Mal bot der DTKV Niedersachsen Ende 2021 einen Workshop mit der Dozentin Sandra Engelhardt an. Mit ihrer doppelten Qualifikation als Flötistin und als Coach (um nur zwei ihrer vielfältigen Berufsausbildungen zu nennen) ist sie in besonderer Weise in der Lage, die täglichen Fragen und Nöte praktizierender MusikerInnen zu verstehen und aufzugreifen.

Diesmal ging es um das Thema Üben, welches ja nicht nur das Unterrichten, sondern auch die eigene Spielpraxis betrifft. Hier gelang es Sandra Engelhardt mit einem sorgsam abgestimmten Mix aus Vortrag, Fragerunde, Partnergespräch und Brainstorming im Plenum die allgegenwärtigen Probleme, die mit dem Üben verknüpft sind, zur Sprache zu bringen: Motivationsfragen, Gedächtnisschwächen, ungenügendes Zeitmanagement, Unselbständigkeit, Gefühle der Vereinsamung am Instrument etc. Es war deutlich zu spüren, welche Erleichterung es für uns Musiker mit sich bringt, wenn wir einmal offen und dennoch geschützt über diese Themen, die uns untergründig ja täglich beschäftigen, mit einander sprechen können.

Aber was kann man tun, um diese Probleme auch zu lösen? Hier hält sicherlich jede erfahrene PädagogIn schon ihr eigenes Werkzeugköfferchen mit diversen Methoden bereit. Umso erfrischender erwies es sich, auch an den Kniffen der anderen TeilnehmerInnen einmal teilhaben zu dürfen. Dabei hat sich Sandra Engelhardt insbesondere auf die Fahnen geschrieben, ihre TeilnehmerInnen auch einmal durcheinander zu bringen und zu verwirren, wie sie auf ihrer Homepage schreibt (https://www.sandraengelhardt.de). Neben Ansätzen aus der Lernpsychologie scheut sie hierfür auch vor Anleihen aus dem Bereich des Marketing nicht zurück.

Als Beispiel für das Erste sei der Ansatz genannt, gedanklich zwischen der Person der Übenden und dem jeweilig ausführenden Organ zu unterscheiden. Also etwa zu formulieren: „Beobachte mal deinen kleinen Finger. Warum kann der das jetzt nicht?“ Auf diese Weise kann die Übende mehr in die Rolle einer für die Supervision des Lernprozesses zuständigen Person schlüpfen und entsprechend Verantwortung für sich selbst übernehmen. Was will man als LehrerIn mehr? Überhaupt gilt es, eine mittlere Ebene zu entwickeln zwischen der einseitigen Ergebnisorientiertheit des Übens (Motto: „Ich will jetzt endlich die Mondscheinsonate können“) und einem ebenso einseitigen Verlangen nach Spaß in jedem einzelnen Augenblick. Engelhardt bezeichnete diesen Mittelweg als die anzustrebende Prozessorientierung im Umgang mit dem Üben – dem eigenen sowie demjenigen anderer Menschen.

Als Beispiel für die angesprochenen Marketing-Techniken sei auf den in der Überschrift zitierten Titel dieses Seminars verwiesen. Mehr sei aber nicht verraten. Denn besser als Zeitungsartikel darüber lesen ist auf jeden Fall: selbst Seminar bei Sandra Engelhardt buchen! Oder vielmehr: ein „MeetUp!“ buchen, wie es in zeitgemäßer Sprache heißt.

 

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