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Flötentöne aus vier Jahrzehnten

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Geburtstagskonzert für Edmund Wächter
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Musiker zu sein ist schön. Denn jeder runde Geburtstag ist bestens geeignet, mit dem beschenkt zu werden, was das Leben eines Musikers ausmacht: Musik!

Auch der Flötist Edmund Wächter wurde anlässlich seines 60. Geburtstags reich beschenkt und ließ es sich außerdem nicht nehmen, selbst einer der Hauptinterpreten des Jubiläumskonzerts in der Black Box des Münchner Gasteigs zu sein. Das passt zu Wächter, der gemeinsam mit seiner Frau, der Flötistin Elisabeth Weinzierl, seit vier Jahrzehnten das Musikleben in München höchst aktiv mitgestaltet: Durch seine pädagogische Tätigkeit, durch sein Engagement für den Münchner Tonkünstlerverband und nicht zuletzt durch seine zahlreichen Konzerte. Das hat immer wieder Komponisten dazu veranlasst, für ihn, seine Frau und das von ihnen gegründete Münchner Flötenensemble zu komponieren. Eine kleine Auswahl dieser Kompositionen aus vier Jahrzehnten Flötenmusik waren bei dem Geburtstagskonzert zu hören.

Aus den 80ern standen drei Stücke auf dem Programm: Werner Rottlers schwungvolle „Sonatina I“ und als Kontrast dazu „reaching to the moon“, ein eher experimentell anmutendes Stück für Solo-Flöte von Gloria Coates, von Wächter selbst beeindruckend interpretiert. Wieder moderater: drei Petitessen aus Roland Leistner-Mayers „6 Moments Musicaux“ für zwei Flöten und Klavier, die sich wunderbar abwechslungsreich voneinander abhoben: rasante unisono-Rhythmen in den Flöten, als Kontrapunkt das Klavier dazu in „Quasi rubato“, melancholisch-schöne Melodien mit kurzen Einbrüchen im „Calmo“ und viele hohe und schräge Klänge im „Rapido“. Die 90er-Jahre waren vertreten einmal durch „Umrisse“ von Anton Ruppert und durch Max Beckschäfers „Cielo sereno“ für zehn Flöten, das in einem beinahe szenischen Klangbild diesen ungetrübten Himmel beschreibt.

Ähnlich konkret ging es in Robert Delanoffs „Die Grillen von Palagione“ für Flötenensemble zu. Mit Lust und großer Spielfreude zirpten die zehn Flötisten in diesem witzig-prägnanten Stück in Triller-Klangflächen und rhythmisch- melodisch sich ähnelnden Pattern um die Wette. Dorothee Eberhardts Werk für zwei Flöten und Klavier mit dem rätselhaften Titel „Xenon Phi II“ war da deutlich abstrakter, was vielleicht das neue Jahrtausend als Computerzeitalter eher repräsentiert: flüchtige Klänge in den Flöten, die im Nichts verschwinden, im Klavier repetitive und rhythmische Elemente, gespielt und geklopft – schöne melodiöse Momente und ein kurzes Aufbäumen am Schluss.

Auch das aktuelle Jahrzehnt war würdig vertreten – einmal durch das Stück „Stundande natten“ von dem jungen Komponisten und Dirigenten Johannes X. Schachtner. Und natürlich durfte auch eine Uraufführung nicht fehlen. „Dialoghi d’amore XI“ von Nikolaus Brass für zwei Flöten ist ein Paradestück für Wächter und Weinzierl, denn hier wurde deutlich, wie sehr sie im Zusammenspiel harmonieren und einander blind verstehen. Die beiden Musiker bildeten sicher das Herzstück des Konzerts, hochkarätig begleitet und unterstützt von den Kollegen des Münchner Flötenensembles und den beiden Pianistinnen Sylvia Hewig-Tröscher und Eva Schieferstein.

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