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„Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“

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Mut zum Ungewöhnlichen: „Festival Neue Musik“ in Linz
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„Star Wars!“ oder: „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone würde wohl kaum jemand im Brucknerhaus vermuten. Im Festival für Neue Musik treffen ungewöhnliche Kompositionen aufeinander. Der Komponist, Dirigent und Geschäftsführer der Salzburger Osterfestspiele 2015 Peter Ruzicka kuratiert das Festival. Unter dem Motto „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ präsentiert er sieben Konzerte, die es so noch nicht gab, darunter auch die Filmmusik zu Star Wars oder ein Filmeabend mit „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Im Zentrum des Festivals stehen der italienische Filmkomponist Ennio Morricone, der zu zahlreichen Italo- Western die Musik komponiert hat, Helmut Lachenmann, Morton Feldman und Peter Ruzicka. Außerdem ist das Publikum zu einem Jazzbrunch mit dem österreichischen Contemporary Quartet des Jazztrompeters Simon Plötzeneder und zu einem Abend mit ausgewählten Filmen, für die Ennio Morricone die Musik schrieb, eingeladen. Peter Ruzicka präsentiert höchst unterschiedliche Komponisten unserer Zeit und stellt dabei Populäres ausgesprochen sperriger Kost gegenüber. So lädt das „österreichische ensemble für neue musik“ zu einem sehr ungewöhnlichen Konzert ein, in dem das kürzeste Streichquartett der Musikgeschichte, Anton von Weberns „Sechs Bagatellen“ op. 9 nach Morton Feldmans viereinhalb Stunden dauernden Streichquartett Nr. 2 erklingt, über das der Komponist sagte: „Meine ganze Generation hielt sich an die 20- bis 25-Minuten- Stücke. Das war unsere Uhr. Wir alle kannten sie und wussten mit dieser Uhr umzugehen. Sobald man aber einsätzige 20- bis 25-Minuten-Stücke hinter sich lässt, entstehen andere Probleme. Bis zu eine Stunde Dauer denkt man über die Form nach, doch nach eineinhalb Stunden zählt der Umfang. [...] Vorher waren meine Stücke wie Objekte; jetzt sind sie wie sich entwickelnde Dinge.“ Das Publikum kann in diesem Konzert Zeit in ganz unterschiedlichen Dimensionen erleben. Selbstverständlich sorgt das Brucknerhaus mit Sitzkissen, Polstern und gemütlichen Matratzen für ein österreichisch gemütliches Konzerterlebnis. Das Linzer „Festival Neue Musik“ setzt darauf, dass Neue Musik auch neu gehört werden muss. Es durchbricht die starren Konzertformate des üblichen Musikbetriebs und ermöglicht neue Zugänge und neue Erlebnisformen, wie sie nur die neue Musik bieten kann. Damit zeigt Linz Mut zum Ungewöhnlichen und zur Innovation. Nachahmenswert! „„

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