In Kooperation zwischen der Musikhochschule Hannover und dem DTKV (Bezirk Hannover-Celle) fand Ende Oktober ein Seminar mit Martin Rembeck zum Thema „Musikunterricht ohne Barriere für blinde und sehende Menschen“ statt.
In seiner Einführung sprach der Referent zunächst über die Entwicklung der Blindenpädagogik seit dem frühen 19. Jahrhundert. Integration und nun auch die Inklusion nahm er zum Anlass, über die Notwendigkeit neuer Unterrichtsmaterialien zu sprechen, da unter den aktuell gegebenen Umständen eine fachlich optimalen Beschulung auch für blinde Menschen nicht mehr ohne weiteres gegeben ist.
Praktisch standen am Beginn Übungen zur verbalen und nonverbalen Kommunikation. Wahrnehmungsund Bewegungsübungen sowie Aspekte des formanalytischen Lernens wurden schließlich konkret an Musikbeispielen aus der Klavierschule „Klavier lernen Punkt für Punkt“ besprochen und am Instrument umgesetzt. Martin Rembeck, Autor der Klavierschule, stellte Schritt für Schritt das System der Blindennotenschrift vor. Diese zunächst befremdlich wirkende Notationsweise zeigte im Verlauf des Kurses ihre klaren Potentiale (Darstellbarkeit, Verfügbarkeit von vorhandener Literatur etc.).
Einige der 14 Teilnehmer teilten ihre unmittelbaren Erfahrungen im Unterricht mit blinden Schülern mit; andere, vorwiegend Studierende der Hochschule, brachten sich mit ihrer fachlichen Neugier ein.
Allgemeine methodische Aspekte und blindenspezifische Probleme griffen schnell ineinander. Die Veranstaltung darf als gelungener Beitrag zu praktisch angewandter Inklusion angesehen werden.