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Proträt eines Mannes: Weiße Halbglatze, Brille, Lächeln mit Zähnen, schicker schwarzer Pullover.

Prof. Hans-Peter Stenzl, 1. Vizepräsident des DTKV. Foto: Privat

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 Kolumne des DTKV 11/23

Vorspann / Teaser

Vor einigen Jahren war ich in Rostock zur Jahresköste eingeladen, einem nach historischem Vorbild abgehaltenen Festmahl Rostocker Kaufleute mit einer jahrhundertelangen Tradition. Ich war beeindruckt, mit wieviel Stil und Respekt diese ehrwürdigen Menschen, die im rauen Alltag durchaus auch in Konkurrenz zueinander stehen, an diesem Abend sich dem unvoreingenommenen Austausch und mit gemeinsamen Ritualen der Pflege und Erhaltung von Kulturwerten widmeten. Schnell machte sich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Menschlichkeit breit.

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Wenn wir uns nun am 4. und 5. November im Herzen Rostocks, im mittelalterlichen St. Katharinenstift, seit 2001 der schönsten Musik- und Theaterhochschule Deutschlands, zur diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung treffen, so mögen auch auf uns die beeindruckende Geschichte und der Geist des Hauses kraftvoll und verbindend wirken!

1223 begannen die Franziskaner mit der Errichtung dieser Klosteranlage. Mit der Reformation verschwanden die Mönche, und das Katharinenstift diente fortan als Armenhaus. Beim großen Stadtbrand von 1677 wurde die Kirche fast vollständig zerstört, nur das Chorgebäude und einige Mauerreste des Mittelschiffs blieben erhalten. In späteren Jahren nutzte man die Gebäude als Waisenhaus, Schule, Zuchthaus, Lazarett, Irrenanstalt und zuletzt bis 1990 als Altenheim. 1995 fiel schließlich die Entscheidung, das ehemalige Katharinenstift zur Hochschule umzubauen. Die alte Substanz wurde saniert und mit modernen Anbauten geschmackvoll kontrastierend ergänzt. Im April 2001 war das Katharinenstift bezugsfertig.

Ich könnte mir keine passendere Herberge für unsere Bundesdelegiertenversammlung vorstellen! Nahtlos fügt sich für zwei Tage der DTKV, die Solidargemeinschaft aller Musikberufe mit Tradition, Herz und Anspruch, in dieses geschichtsträchtige musikalische Umfeld ein. Wie die hanseatischen Kaufleute und die mittelalterlichen Mönche verfügt auch unser Verband dank seiner flächendeckenden Präsenz und Aktivitäten, seiner Historie und der vielfältigen Verbindungen und Vernetzungen sowie der reichen Erfahrung seiner Präsidiumsmitglieder über viel Gewicht und Impulsmöglichkeiten in unsere Gesellschaft und Politik hinein.

Persönlich wünsche ich mir ein Molto Crescendo unserer Mitgliederzahlen. Mein Traum für 2024: Wenigstens jedes zweite Einzelmitglied möge ein neues werben – dann würden wir die Marke von 10.000 souverän sprengen. Lassen Sie uns doch in Rostock auch über eine solche Kampagne reden!

 

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